Wer beim Osterausflug mit dem Boot zum Rheinfallfelsen fahren will, um den grössten Wasserfall von Europa zu bestaunen, musse tief in die Tasche greifen. Denn seit der Saisoneröffnung letzten Sonntag kostet die Fahrt für Erwachsene 20 statt 10 Franken.
Der Kinderpreis ist sogar dreimal höher als bisher – 15 statt 5 Franken. Eine Familie mit drei Kindern zahlt also 85 statt 35 Franken. Für die gleiche Leistung. Rabatt gibts keinen. Kinder zahlen ab der Geburt.
2017 haben 1,5 Millionen Menschen den Rheinfall besucht. Für das zuständige Bootsfahrtunternehmen, Werner Mändli AG, ist das zu viel des Guten. Mit den hohen Preisen wolle man die Besucherzahlen senken und die Felsenfahrt exklusiver machen. «Es ist ein weltweit einzigartiges Angebot», rechtfertigt Geschäftsführer Thomas Mändli die Preise in den «Schaffhauser Nachrichten».
«Gewisse Argumente sind gesucht»
Thomas Theiler, Präsident der CVP Neuhausen, sieht die Neuerung kritisch. «Die Erhöhung ist happig – gerade für Gäste aus der EU. Nur weil sie Touristen sind, muss man ihnen nicht das Geld aus der Tasche ziehen», sagt Theiler zu BLICK.
Die Preise steigen, die Zahl der Fahrten sinkt. In Zukunft fahren zwei statt wie bisher vier Schiffe pro Stunde zum Felsen. Ausserdem müssen die Tickets für eine ganz bestimmte Abfahrtszeit bezogen werden und können nicht mehr nach Gutdünken eingelöst werden.
Thomas Theiler kann auch den Ärger von Familien nachvollziehen, die für ihre Kinder nun das Dreifache blechen müssen. «Warum soll das plötzlich ein exklusives Vergnügen werden? Gewisse Argumente der Verantwortlichen wirken auf mich gesucht und sollten besser untermauert werden», sagt Theiler.
«Eine Massenabfertigung»
Laut Thomas Mändli hätten die vielen Besucher auf der Insel und den Anlagestellen aber die Sicherheit gefährdet. «Oft ist das nur eine Massenabfertigung. Das Gedrängel birgt aber Gefahren. Es ist eigentlich ein Wunder, dass noch nie etwas passiert ist.» An der maximalen Anzahl von 80 Personen, die sich gleichzeitig auf dem Felsen aufhalten können, ändert sich jedoch nichts.
Beim Kanton und dem Schaffhauserland Tourismus hat man gegen die Preisexplosion nichts einzuwenden. «Es gibt kein mühsames Anstehen und mehr Platz auf dem Felsen», sagt auch Thomas Burkhardt von der Rheinfall Betriebs AG zu den «Schaffhauser Nachrichten». «Wenn wir den Rheinfall zu billig verkaufen, dann wird er auch zur Billigdestination.»
Gebürtige Schaffhauser sehen das anders: «Das kann sich Mändli nur dank seiner Monopol-Situation leisten», sagt Anwohner zu BLICK. «Das macht am Rheinfall alles zunichte!» Zudem sei es eine schlechte Visitenkarten für die ganze Schweiz. «Touristen werden unser Land noch mehr als teure Insel in Europa empfinden.»
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