Was am Züri-Fäscht von der Polizei offenbar verhindert werden konnte, ist am Montagabend auf dem Tankstellenareal nahe der Autobahn voll im Gang: ein wüster Rocker-Krieg! Zufällig entdeckt, als um 20.30 Uhr eine Polizeipatrouille vorbeifährt. «Es wurde sofort Verstärkung angefordert», sagt der Aargauer Polizeisprecher Bernhard Graser.
Doch bevor die Polizei einschreiten kann, machen sich mehrere Beteiligte auf ihren Töffs aus dem Staub. Auch Marc S. will davonfahren, da nimmt ihn die Polizei fest. «Bei dem Verhafteten aus dem Kanton Solothurn wurden ein Messer, ein Schlagstock und ein Pfefferspray sichergestellt. Er war stark alkoholisiert, musste eine Blutprobe abgeben», sagt Graser. Das Billett wurde S. auf der Stelle abgenommen.
Die Beamten treffen auf dem Areal auch auf einen blutüberströmten Mazedonier (23), der offenbar zu den Black Jackets gehört. Er muss mit Gesichtsverletzungen ins Spital.
«Die Hintergründe des Vorfalls dürften im schwelenden Konflikt zwischen den Klubs Hells Angels und Black Jackets zu suchen sein», erläutert Bernhard Graser.
Konfrontiert mit dem Namen des Verhafteten sagt Hells-Angels-Anwalt Valentin Landmann: «Ich kenne Mac. Er ist ein langjähriges Mitglied. Konkrete Informationen zu diesem Vorfall liegen mir aber noch keine vor.»
Bereits am Freitagabend stoppte die Polizei am Rande des Züri-Fäscht 180 Rocker, darunter Hells Angels. Bei der Grosskontrolle fanden Beamte über 140 Waffen. Am Samstag wurde in Dietikon ZH zudem eine Kampfsportveranstaltung abgesagt, weil man ein blutiges Aufeinandertreffen von Hells Angels und Black Jackets fürchtete.
Bilder von «Mac» gibt es kaum. Einzig in der «NZZ» war der in der Szene beliebte Hells im September 2012 zu sehen, als er mit zwei Kumpels und Anwalt Landmann auf Christoph Blocher traf – per Zufall. Das Foto gelangte über Facebook an die Öffentlichkeit. Die neusten Bilder von seiner Verhaftung – die sieht Hells Angel Marc S. wohl erst, wenn er wieder frei ist.