Heute Morgen fuhren mehrere Polizeifahrzeuge bei der An'Nur-Moschee an der Hofackerstrasse 17 in Winterthur vor. Grund für den Einsatz: eine Hasspredigt.
Urheber sei ein «Afrikaner, Anfang zwanzig, angeblich aus Somalia», schreibt das Magazin «Weltwoche». In der Moschee nenne man ihn ehrfürchtig «Scheich Abdurrahman». Es werde erzählt, er kenne den Koran auswendig.
«Jene, die nicht zurückkehren, sollten getötet werden»
Der Prediger sei der Nachfolger eines kürzlich angeblich aus finanziellen Gründen entlassenen Ägypters. Scheich Abdurrahman habe «vor einem grösseren Publikum» behauptet, dass nur jene Gebete gültig seien, die in der Gemeinschaft der Muslime – in der Regel also in der Moschee – gesprochen würden. «Wer nur zu Hause und alleine bete, begehe einen schweren Fehler», zitiert das Magazin den Prediger weiter. Dann habe er die «Sünder» gewarnt: «Jene aber, die nicht in die Gemeinschaft zurückkehren und nicht dort beten, sollten getötet werden.»
«Die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland hat gestützt auf konkrete, bei der Polizei eingegangene Hinweise gegen vier Personen aus dem Umfeld der An’Nur-Moschee in Winterthur ein Strafverfahren wegen öffentlicher Aufforderung zu Verbrechen oder zur Gewalttätigkeit eröffnet», heisst es von offizieller Seite.
Aufruf, Sünder zu denunzieren
Über die Nationalität des betroffenen Predigers gibt es noch unterschiedliche Angaben: Am 21. Oktober habe ein «äthiopischer Imam» in einer Predigt zum Mord an denjenigen Muslimen aufgerufen, die sich weigerten, an den gemeinsamen Gebeten in der Moschee teilzunehmen, heisst es bei der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich. Der Mann soll die Anwesenden ausserdem aufgefordert haben, diese Muslime zu denunzieren.
Der Imam wurde heute Morgen in der An'Nur-Moschee angetroffen. Er soll ebenso wie die anderen drei Beschuldigten «der Staatsanwaltschaft zur Befragung zugeführt» werden, wie es in der Mitteilung von heute Morgen heisst. Zudem habe die Polizei Hausdurchsuchungen in der Moschee und bei Personen aus deren Umfeld durchgeführt. Bei vier weiteren Personen, die in der Moschee angetroffen wurden, besteht der Verdacht auf Widerhandlungen gegen das Ausländergesetz.
Immer wieder in den Schlagzeilen
Die An'Nur-Moschee Moschee im Winterthurer Stadtteil Hegi war mehrmals wegen mutmasslicher Radikalisierung von Jugendlichen in die Schlagzeilen geraten. Mehrere Personen aus dem Umfeld der Moschee reisten nach Syrien, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuschliessen. (noo)