Puff ums Puff im Seefeld
Buttersäure-Angriffe gegen Zürcher Edel-Bordell

Das grösste Bordell Zürichs, Blue Opera, hat Ärger. Der Besitzer wurde im Seefeld übel verprügelt. Das Lokal wurde bereits mehrmals Opfer von Buttersäure- und Farb-Attacken.
Publiziert: 31.05.2018 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2018 um 21:06 Uhr
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Im Zürcher Seefeld eröffnete im Februar der grösste Edel-Sexclub. Seither steht das Lokal unter Beschuss.
Foto: Zvg

Erbrochenes oder faule Milch: Danach stinkt Buttersäure – tagelang. Mit diesem Geruch hat das Edel-Bordell Blue Opera im Zürcher Seefeld-Quartier zu kämpfen. Im Mai sei der Sexclub gleich zweimal attackiert worden, bestätigt die Stadtpolizei Zürich gegenüber dem «Tages-Anzeiger».

Seit der Eröffnung des Lokals im Februar sei es ebenfalls mehrmals zu Farbanschlägen gekommen. Täter konnten dabei noch keine ermittelt werden. Die Untersuchungen seien immer noch im Gang.

Für Schlagzeilen sorgte das Bordell schon vor der Eröffnung: Die Nachbarschaft wehrte sich an der Othmarstrasse vehement gegen den Neuzuzug. Sie zogen die Angelegenheit vors Bundesgericht. Dieses wies die Beschwerde jedoch im Januar 2017 ab. Der Grund: Das Sexgewerbe in dieser Zone sei schlicht zulässig.

Konkurrenzkampf im Bordell-Milieu?

Stecken die Anwohner hinter den Attacken? Oder liegt die Täterschaft bei der Konkurrenz? Im Bordell-Milieu sind Buttersäure-Angriffe der Polizei bekannt: In Zürich kam es in den letzten Jahren zu über einem halben Dutzend solcher Fälle.

In den letzten drei Jahren herrschte in der Stadt aber Ruhe: «Solche Attacken kommen höchst selten vor», sagt Stadtpolizeisprecher Marco Cortesi zum «Tages-Anzeiger». Zumeist fänden sie aber kurz vor oder nach der Eröffnung eines neuen Lokals statt – wie auch beim «Blue Opera».

Bordell-Besitzer zusammengeschlagen

Auf einen Revierkampf deutet auch der Angriff auf den Etablissement-Besitzer hin. Dieser wurde im Januar – noch vor der Eröffnung – übel zusammengeschlagen. Auch hier konnte noch kein Täter ermittelt werden.

Doch das scheint dem Geschäft nichts anhaben zu können: Das Bordell habe bereits eine bis zwei Millionen Franken Gewinn erwirtschaftet – gemäss Unterlagen, die der Zeitung vorliegen. Dennoch stünde das Lokal in einem Inserat zum Verkauf. (szm)

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