Die BDP bleibt doch im Winterthurer Stadtparlament. Ihr steht entgegen ersten Auszählungen ein Sitz zu - dies auf Kosten der Grünen. Die Stadtkanzlei stellte nach den Wahlen bei den Ergebnissen einen Fehler fest. Dieser wurde nun korrigiert, wie die Kanzlei am Donnerstag mitteilte.
Im Nachgang zu den Wahlen des Grossen Gemeinderats bemerkte die Stadtkanzlei, dass die unveränderten Listen im Wahlkreis Wülflingen nicht im elektronischen System erfasst waren. Die Anzahl der unveränderten Listen war im Rahmen der Hochrechnung bereits ermittelt worden, wurde aber nicht ins System übertragen.
Grüne verlieren Sitz – BDP gewinnt in Winterthur
Die Stadtkanzlei hat anhand des Stimmmaterials diese Zahlen nochmals überprüft und nachträglich erfasst. Die Berechnungen zur Eruierung der Proporzverteilung (nach Pukelsheim) wurden im System noch einmal aufbereitet. Das neue Ergebnis wurde durch das Zentralwahlbüro am Mittwochabend für gültig erklärt.
Wesentliche Verschiebungen betreffen die Grünen und die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP): Die BDP erhält einen Sitz und kann damit den bisherigen Sitz halten. Die Grünen verlieren gegenüber den am Sonntag veröffentlichten Resultaten einen ihrer Sitze.
Die Leidtragende des Auszählungs-Dilemmas ist Nina Wenger von den Jungen Grünen Winterthur. Unter dem Strich haben die Grünen jetzt nur noch fünf Sitze. Noch am Wahlsonntag war die Begeisterung über die Wahl von Wenger gross: «Junggrüne Überraschung in Winterthur», jubelte die Partei via Twitter.
Nach groben Fehler: Bedauern bei der Stadtkanzlei Winterthur
Im Winterthurer Parlament hielt sich das linke und rechte Lager, mit je 30 Sitzen im Gemeinderat, bisher die Waage. Da aber Annetta Steiner (GLP) als Präsidentin über kein Stimmrecht verfügt, wäre nach dem ursprünglich veröffentlichten Wahlergebnis Links-Grün in der Mehrheit gewesen.
Innerhalb der Listen gab es keine Veränderungen in der Reihenfolge der Kandidierenden, da nur unveränderte Listen und damit alle Personen auf der Liste gleich betroffen waren. Die vorkumulierten Personen erhielten zwar zusätzliche Stimmen, was auf das Endergebnis aber keinen Einfluss hatte.
Die Stadtkanzlei bedauert den Fehler und prüft derzeit Massnahmen, um die Qualitätskontrolle bei künftigen Urnengängen zu verbessern. (rad/SDA)