Parkgebühren-Bschiss in Richterswil ZH
Ex-Polizeichef klaute 144'000 Franken

Er steckte Tausende Franken in die eigene Tasche. Und das über Jahre hinweg. Jetzt flog der Ex-Polizeichef von Richterswil ZH auf. Die Gemeinde ist geschockt.
Publiziert: 21.02.2019 um 20:00 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2019 um 20:57 Uhr
Hat Richterswil ZH um 144'000 Franken betrogen: Lars T. war jahrelang Polizeichef in der Gemeinde.
Foto: Zvg

Er sollte eigentlich für Recht und Ordnung sorgen, doch stattdessen beklaute er die eigene Gemeinde, ja sogar seine Kollegen. Das berichtet die «Zürichsee-Zeitung». 

Der Fall Lars T.* (48) schockiert Richterswil ZH. 16 Jahre schaltete und waltete er als Polizei-Chef in Richti. Genoss Ansehen und Respekt. Und nun das: Über Jahre hin plünderte T. die Parkautomaten-Gebühren der Gemeinde. Insgesamt 144'000 Franken!

Tresor vom Kollegen leergeräumt

Teile überwies er auf sein Privatkonto, manchmal floss das Geld sogar auf das Konto seiner Mutter. Obwohl er viel einsackte, bekam er nicht genug. Sogar vor seinen Kollegen machte er nicht halt. Laut der «Zürichsee-Zeitung» klaute er einen Schlüssel eines Polizisten und räumte dessen Tresor leer. Seine Beute: 600 Franken!

Mit dem Parkgebühren-Klau begann T. im Jahr 2014. Niemand bemerkte etwas. Auch, weil T. leichtes Spiel hatte.

Denn: Der Polizei-Chef verwaltet in Richterswil die Gelder aus den Parkautomaten. Zuerst überwies er sich im Jahr 2014 rund 10'000 Franken. Nachdem keiner Verdacht schöpfte, gab es kein Halten mehr für ihn. Seine Gier wurde ihm zum Verhängnis. Im Jahr 2017 zwackte T. unfassbare 67'000 Franken ab. 

Bis dahin hatte er 71 Abrechnungen gefälscht, um Vorgesetzte und die Finanzabteilung zu täuschen. Doch dieser hohe Verlust im Jahr 2017 fiel bei einer internen Überprüfung auf. 

Auf dem Revier verhaftet

Die Ermittlungen begannen und führten schnell zum Polizei-Chef. Am 20. März 2018 klickten die Handschellen, ausgerechnet auf dem Revier – T. war gerade bei der Arbeit. Er wurde per sofort freigestellt.

Im April 2019 soll dem Ex-Polizei-Chef der Prozess gemacht werden. Das gestohlene Geld könnte die Gemeinde teilweise wiederbekommen. Der Strafantrag verpflichtet den Beschuldigten, die 144'000 Franken zurückzuzahlen. Laut der «Zürichsee-Zeitung» wurde im Mai 2018 ein betreffendes Konto mit 10'000 Franken eingefroren. (jmh)

*Name geändert

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