Brutales Ende des Zürcher Derbys: Nach dem Spiel des FCW gegen den FCZ am Samstagabend schleuderten Unbekannte von der Rampe des Bahnhof-Parkhauses in Winterthur einen Gitterschacht-Deckel auf die unterhalb stehenden FCZ-Fans.
Ein 27-jähriger Mann wurde am Kopf getroffen und schwer verletzt, meldete die Kantonspolizei gestern. Nach der Attacke sorgten Zürcher Fans weiter für Randale. Als die Polizisten mit Steinen beworfen wurden, setzten diese Gummischrot ein.
Die Stadtpolizei Winterthur hat nun die traurige Bilanz der Auseinandersetzungen am Wochenende veröffentlicht:
- Während des Fanmarsches (Ankunft) wurden zivile Polizisten aus dem Pulk heraus massiv beschimpft und bedroht.
- Im Verlauf des Spieles kam es zu einzelnen tätlichen Übergriffen innerhalb des Stadions. In einem Fall wurde ein 63-Jähriger durch einen Faustschlag im Gesicht getroffen und leicht verletzt.
- In der 85. Spielminute wurde von den Zuschauerrängen aus ein «Böller» auf das Spielfeld geworfen. Der betroffene Spieler Patrick Schuler, FC Winterthur, blieb unverletzt. Ein 20-jähriger Tatverdächtiger konnte durch den Sicherheitsdienst weggebracht und seine Personalien festgehalten werden. Er kann derzeit keiner Fangruppierung zugeordnet werden.
- Ein weiterer «Böller» flog vom Zürcher Fansektor aus auf die Haupttribüne. Dabei wurde angeblich ein 10-jähriger Junge verletzt. Weitere Abklärungen sind im Gang.
- Bei den genannten Scharmützeln am Hauptbahnhof wurde im Bereich der Milchrampe ein Winterthurer durch einen Zürcher Fan tätlich angegangen und verletzt. Der 20-jährige Mann erlitt eine Riss-Quetsch-Wunde.
Nebst der Stadtpolizei Winterthur standen Transportpolizei, Szenekenner der Stadtpolizei Zürich, Schutz & Intervention Winterthur sowie der Rettungsdienst Winterthur im Einsatz.
Die Behörden haben mehrere Strafverfahren eingeleitet und Stadionverbote ausgesprochen. (bih)