Nach Attacke auf Juden in Zürich Wiedikon
Neonazi Kevin G. (30) soll 28 Monate ins Gefängnis

Er rief «Heil Hitler», bespuckte einen Juden und zeigte den Hitlergruss: Wegen Rassendiskriminierung soll Amok-Sänger Kevin G. hinter Gitter.
Publiziert: 07.12.2017 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:05 Uhr
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Amok-Sänger Kevin G. (r.) wird wegen Rassendiskriminierung angeklagt.
Foto: ZVG

20 Rechtsextreme, die nach einem Polterabend im Mob durch Zürich Wiedikon zogen: Der Abend im Juli 2015 endete in einer Attacke auf Juden. Die Neonazis pöbelten zwei Juden an, beschimpften sie mit antisemitischen Aussagen, zeigten den Hitlergruss und schrien «Heil Hitler».

Beim Rädelsführer handelt es sich um den heute 30-jährigen Kevin G., Frontmann der rechtsradikalen Rockband «Amok». Die Anklageschrift liegt dem «Tages-Anzeiger» vor. Er wird beschuldigt, einen orthodoxen Juden auf dem Trottoir der Uetlibergstrasse dreimal angespuckt zu haben.

Hitlergruss gezeigt

Laut Anklageschrift verfolgte er den Juden, der schnell davonging, und rief ihm «Scheissjude», «Wir werden euch alle vergasen», «Wir schicken euch nach Auschwitz» nach. Dabei soll er den Arm zum Hitlergruss ausgestreckt und «Heil Hitler» gerufen haben. Passanten hinderten ihn später daran, den Mann zu schlagen.

Der «Tages-Anzeiger» berichtet, dass die Staatsanwältin Kevin G. wegen Rassendiskriminierung anklagt. Sie verlangt eine unbedingte Freiheitsstrafe von zehn Monaten und eine Busse von 1000 Franken.

Straffällig in Probezeit

Zudem verlangt sie, dass zwei einschlägige, bedingt ausgesprochene Strafen widerrufen werden sollen, da der Beschuldigte in der Probezeit wieder straffällig geworden war. Bei einer Verurteilung müsste Kevin G. also insgesamt 28 Monate ins Gefängnis.

Bereits verurteilt ist sein Kumpane Peter S.* (24), den die Staatsanwaltschaft Zürich per Strafbefehl zu einer Busse verdonnerte. Mit den Verfahrenskosten muss er insgesamt 21'500 Franken zahlen. (neo)

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