Sie sorgen auf Auktionen für Rekordpreise: Autokennzeichen mit tiefen Nummern. Den Rekord hält «ZG 10», für das ein Bieter 233'000 Franken hinblätterte. «GR 8» ging für 111’000 Franken über den Tisch, «SG 1» für 135’000 Franken.
Ein Winterthurer Stadtpolizist (30) wusste das und suchte nach gefragten Kontrollschildern. Seinen «Nebenjob» tätigte er von seinem Arbeitsplatz aus: Der Thurgauer suchte in seinem Heimatkanton nach den Haltern von tiefen oder seltenen Nummern, kaufte diese an und verkaufte sie teurer weiter.
Bedingte Geldstrafe und Busse
Neun Mal findet er Abnehmer. Doch dann wird er erwischt, seine Arbeitgeberin reicht Strafanzeige ein. Denn: Der Mann suchte die Daten der Halter in polizeilichen Informationssystemen, wie die «NZZ» berichtet. Doch der Zugriff auf diese Kanäle wäre eigentlich nur für dienstliche Zwecke erlaubt.
Das hatte nun Folgen: Der Polizist wurde zu einer bedingten Geldstrafe von 20 Tagessätzen à 120 Franken sowie einer Busse von 600 Franken wegen Amtsmissbrauchs verurteilt – ausgesprochen bei einer Probezeit von zwei Jahren. Zudem erhält er einen Eintrag im Strafregister. Das interne Verfahren läuft noch, seine Zukunft bei der Polizei ist ungewiss. (neo)