Wenn «Kim Flamingo» mit seinem schwarzen Mercedes über die Strassen von Zürich düst, staunen Passanten und Autofahrer – zumindest glaubt Bekim Saiti (30) das. Er nennt sich Kim Flamingo und sagt: «Die Leute können kaum mehr schlucken, wenn sie mich sehen», sagt er zu BLICK.
Doch es ist nicht das Erscheinungsbild des gebürtigen Mazedoniers, mit dem er die Blicke auf sich zieht. Auch nicht sein Wagen, ein geleaster Mercedes ML 63 AMG. Es ist das Kontrollschild: ZH 866.
«Am 8. kam meine Tochter zur Welt»
Dreistellige Autonummern sind rar und bei Autofans gefragt. Im März bezahlte ein unbekannter Käufer 150'000 Franken für das Schild ZH 987. Regelmässig versteigern die Strassenverkehrsämter solche tiefen Nummern bei Auktionen im Internet.
So sitzt auch Kim Flamingo am 13. Juni gebannt vor seinem Laptop. Er verfolgt die Auktion für ZH 866. Für ihn eine ganz besondere Zahl, wie der Familienvater erklärt: «Meine Tochter Aurora kam an einem 8. auf die Welt und sechs ist meine Glückszahl. Deshalb wollte ich genau diese Nummer haben.»
Das Startgebot liegt bei 4000 Franken. Nach 22'000 Franken übertrumpfen sich nur noch die Interessenten mit den Nutzernamen Zaugg00 und Lika AL. Als Lika AL auf 36'000 Franken erhöht, gibt Kim Flamingo sein erstes Gebot ab: 36'400 Franken. Zum ersten, zum zweiten und zum dritten – die Mitstreiter geben auf.
36'400 Franken in bar bezahlt
«Absolut geil», beschreibt der Autoverkäufer seine Gefühle nach der Auktion. «Dafür hätte ich auch 40'000 bezahlt», sagt er.
Geld spielt im Leben von Kim Flamingo keine allzu grosse Rolle. Man müsse es schliesslich ausgeben, solange man es habe. Die Summe begleicht er wenige Tage später per Einzahlungsschein auf der Post – in bar, versteht sich. Das Schild holt er beim Strassenverkehrsamt ab, montiert es an seinem Mercedes.
Das Statussymbol jemals zu verkaufen, kommt für Kim Flamingo nicht in Frage: «ZH 866 behalte ich bis an mein Lebensende. Und dann bekommt sie meine Tochter.»