Kanton Zürich verteidigt Vorgehen
Carlos kostet über eine halbe Million Franken!

Teure Betreuung: Der als Carlos bekannte junge Straftäter hat den Staat mehr als eine halbe Million Franken gekostet. Das stösst auf Kritik. Doch der Kanton Zürich rechtfertigt die Kosten.
Publiziert: 26.01.2018 um 01:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:15 Uhr
Teurer Straftäter: Carlos hat in den letzten Jahren über eine halbe Million Franken gekostet.
Foto: J.G.

Der Fall Carlos mit seinem kostspieligen Sondersetting machte in der ganzen Schweiz Schlagzeilen. Eigene Wohnung, Training beim Thaibox-Weltmeister Shemsi Beqiri und eine 24-Stunden-Überwachung. Kostenpunkt: 29'000 Franken pro Monat! (BLICK berichtete).

Nach einem medialen Aufschrei wurde das Sondersetting nach unten korrigiert. Dennoch: Carlos hat jede Menge Geld gekostet. Wie viel genau? Dass wollten drei SVP-Kantonsräte wissen und reichten im November 2017 eine Interpellation bei der Zürcher Regierung ein.

Das Ergebnis: Die Gesamtkosten belaufen sich auf über eine halbe Million Franken! 

300 Franken Taschengeld

Definitiv zu viel, findet Stefan Schmid, der Urheber der Interpellation. «Meiner Meinung nach könnte man Carlos ab und an sich selber überlassen», sagt der SVP-Kantonsrat gegenüber «Radio Top». Wenn er seine Matratze kaputt mache, müsse Carlos eben auf dem Boden schlafen. Die Konsequenzen seines Handelns müsste er auch spüren, so Schmid. 

Besonders, dass Carlos Taschengeld bekommt, versteht er nicht. «Es stört mich, wenn jemand in einem Hochsicherheitstrakt 300 Franken Taschengeld im Monat bekommt. Das ist mehr, als manche Niedrigverdiener im Monat als Taschengeld zur Verfügung haben. Ich sehe nicht ein, wieso der Steuerzahler Carlos ein solches Taschengeld bezahlen soll.» 

Normale Kosten

Der Kanton Zürich versteht die Aufregung nicht. Eine solche Summe wäre auch bei jedem anderen Straftäter entstanden. Allein 140'000 Franken seien «carlos-spezifisch», berichtet «Radio Top». Diese würde aus einer intensiven Betreuung resultieren.

Vom Tisch ist der Fall aber nicht. Im Kantonsrat wird darüber noch diskutiert werden. Wann, ist allerdings noch nicht klar. (jmh)

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