Jetzt wird es teuer für 80 Zürcher Kitas. Das kantonale Steueramt entzieht den Einrichtungen den gemeinnützigen Status. Die Folge: Nun müssen die Kindertagesstätten Steuern zahlen. Zuvor schützte der gemeinnützige Status die Einrichtungen – sie waren steuerfrei. Damit soll jetzt Schluss sein!
Ein Unding findet Nadine Hoch vom Verband Kinderbetreuung Schweiz Kibesuisse. Denn hinter den meisten Kitas stecken Vereine und Stiftungen. «Die meisten schlagen keinen Profit aus dem Geschäft mit der Kinderbetreuung. Im Gegenteil. Sie leisten einen Beitrag zum Service public», sagt Hoch zur «NZZ am Sonntag».
Und nicht nur das: Viele Krippen würden kaum Gewinne machen, viel eher Verluste. Tatsächlich gewinnorientierte Einrichtungen gäbe es nur ein paar.
Kanton bleibt hart
Roger Keller von der Finanzdirektion Zürich sieht das Ganze etwas anders. Für ihn ist klar: Viele private Kitas sind zu kleinen Unternehmen herangewachsen, die im Wettbewerb stehen. «Es werden Dienstleistungen gegen Entgelt angeboten. Damit ist ein Erwerbszweck gegeben – und ein solcher ist mit einer Steuerbefreiung wegen Gemeinnützigkeit nicht zu vereinbaren», so Keller in der «NZZ am Sonntag». Heisst: Der Kanton bleibt bei seiner Entscheidung. Kitas müssen Steuern zahlen.
Der Kanton Zürich hat eine traurige Vorreiterstellung. Es ist der erste Kanton, der privaten Kitas den gemeinnützigen Status entzogen hat. Die Angst von Kibesuisse: Auch andere Kantone könnten den Einrichtungen Steuern aufbrummen. (jmh)