Jugendbande verprügelt Frau (38) in Embrach ZH – jetzt spricht einer der Täter im BLICK
«Die Frau hat uns angepöbelt – nicht umgekehrt!»

Eine Jugendbande prügelt am Samstag eine Frau (38) spitalreif, weil diese sie zurecht gewiesen hatte. Einer von ihnen ist Paolo (16). Im BLICK spricht er erstmals über den Fall und behauptet: Es sei alles ganz anders gelaufen, als die Verletzte behaupte.
Publiziert: 02.04.2019 um 12:04 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2019 um 14:34 Uhr
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Paulo (16) schildert seine Sicht vom Vorfall am Bahnhof Embrach ZH.
Céline Trachsel

Die Eglisauer Freunde Paolo* (16) und Yegor* (16) sowie dessen Freundin Agneza* (16) waren am Samstagabend in Embrach ZH. Zusammen besuchten sie die Kollegen von Yegor – die Paolo bis dahin noch gar nicht gekannt hatte.

«Als einer von uns am Bahnhof ein Beef Jerky aus dem Selecta-Automaten kaufte, blieb es stecken. Deshalb kickte Yegor gegen den Kasten», erzählt Paolo gegenüber BLICK. Was danach geschah, darüber spricht seit Sonntag die Schweiz.

Sicher ist: Es kam zu einer Schlägerei. Eine 38-jährige Frau musste danach mit der Ambulanz ins Spital gebracht werden. Die Jugendlichen hauten mit dem Zug ab in Richtung Bülach. Laut Polizeimeldung hatte die Frau die Jugendlichen nach dem Tritt an den Automaten zurechtgewiesen und die Vandalen stoppen wollen. Und wurde daraufhin von den Jugendlichen attackiert!

Im BLICK spricht jetzt erstmals einer der Täter und schildert seine Version.

«Sie schien high zu sein»

Paolo sagt: «Die Frau hatte uns angepöbelt – nicht umgekehrt! Sie schrie uns quer übers Perron an und kam aggressiv auf uns zu.» Sie habe geweitete Pupillen gehabt. «Sie schien, als wäre sie high.»

Die Frau habe nicht nur herumgeschnauzt wegen des Automaten, auch habe sie Agneza an der Schulter gepackt. Da hätten sich die beiden Embracher Kollegen eingemischt. «Die Frau, die uns anpöbelte, beleidigte unsere Mütter. Dann packte sie auch noch die Freundin des Embracher Kollegen. Als dieser das sah, wollte er sie verteidigen.» Der 17-Jährige schlug mit den Fäusten zu. «Wie ich sah, traf er sie in den Rippen. Dann kippte die Frau um. Von Faustschlägen ins Gesicht kann nicht die Rede sein.» Er finde es allerdings nicht gut, was der 17-Jährige getan habe. «Ich selber würde nie eine Frau schlagen.»

Jugendliche stellten sich selber der Polizei

Paolo beteuert, nur dabeigestanden zu haben und nicht in das Geschehen eingegriffen gehaben. «Es ging ohnehin viel zu schnell», sagt er. Aus diesem Grund wolle er sich auch nicht entschuldigen. «Für was auch? Ich habe nichts getan.» Er sei sich aber bewusst, dass sie falsch gehandelt hätten. «Wir hätten die Polizei rufen sollen, als es passierte.»

Klarstellen will Paolo dafür, dass sie sich am Sonntag selber bei der Polizei gestellt hätten. Dies bestätigt auch seine Mutter gegenüber BLICK. «Wie der Vorfall in den Medien bisher dargestellt wurde, entspricht nicht den Tatsachen», sagt seine Mutter. «Was geschehen ist, finden wir alle nicht gut. Auch dass die Frau verletzt wurde, tut meinem Sohn und seinen beiden Kollegen sehr leid. Aber es sind nicht immer einfach per se die Jugendlichen schuld.»

Was die verletzte Frau zu den Gegenvorwürfen der Jugendlichen sagt? Sie war für eine Stellungnahme bisher nicht erreichbar.

*Name geändert

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