Eine neue Umfrage zeigt, dass der Chreis Cheib in Zürich immer noch einen schlechten Ruf hat. Für eine No-go-Area sind im Ausgangsviertel an der Zürcher Langstrasse aber doch etwas viele Leute unterwegs. Im Gegensatz zu menschenleeren Gegenden ermögliche dies eine bessere Sozialkontrolle, sagt der langjährige Leiter des Projekts Langstrasse Plus, Rolf Vieli. «Wenns viele Leute hat, ist die Sicherheit besser.»
Das subjektive Sicherheitsgefühl müsse man trotzdem ernst nehmen, sagt Mister Langstrasse im Interview mit Radio Energy Zürich. Aber wenn sie genauer hinschauen und weniger auf Gerüchte hören würden, würde das vielen Menschen die Angst nehmen, ist Vieli überzeugt.
«Ein sicheres Quartier»
Wenn man wisse, wie viele Leute sich vor allem abends und nachts dort aufhielten und wie wenig im Verhältnis dazu passiere, «dann zeigt sich, dass es ein sicheres Quartier ist».
Aber ein schlechter Ruf sei halt schnell da. «Und dann dauert es und dauert es, bis er wieder weg ist.» Zudem trage der Lärm zum subjektiven Unsicherheitsempfinden bei, sagt Vieli.
Der ehemalige Quartierbeauftragte ist überzeugt: Die Langstrasse ist besser geworden. Er könne sich noch an Zeiten Anfang des neuen Jahrtausends erinnern, als 90 Prozent der Schwamendinger angaben, sich überhaupt nicht an die Langstrasse zu trauen.
In der von der Stadtpolizei Zürich in Auftrag gegebenen und gestern veröffentlichten Umfrage geben rund die Hälfte der Befragten an, nachts bestimmte Orte zu meiden. In 19 Prozent dieser Fälle wird die Langstrasse genannt. Platz zwei belegen mit zwölf Prozent «allgemeine Orte» wie Unterführungen oder Parkanlagen. (noo)