Die SVP mag Tiere – Toni Brunner füttert im neuen «Welcome to SVP»-Wahlvideo einen Stier mit Brot, der Ikonen-Status von Maskottchen-Geissbock Zottel ist unerreicht und Plüsch-Berner-Sennenhund Willy findet immer einen Weg in die Freiheit.
Der Zürcher SVP-Nationalrat Hans Fehr rückt jetzt einen weiteren Vierbeiner ins Zentrum: das Büsi. Oder besser gesagt zwei Büsis. Der 68-Jährige hat eine hingebungsvolle Ode an die Katzenkinder Pippa und Pollina, die erst seit Kurzem bei Fehrs in Eglisau wohnen, geschrieben. Die Beweggründe? «Ich habe einfach eine irrsinnige Freude an Katzen», sagt er zu Blick.ch.
Wir zeigen das Essay im Wortlaut:
«Ohne Katzen wäre das Leben ärmer. Darum bin ich ein bekennender Katzennarr. Mich faszinieren ihr geheimnisvolles Wesen, ihre unergründlichen Augen, ihre Anhänglichkeit, aber auch ihre Unabhängigkeit und Eigensinnigkeit. Was sie machen, das machen zu 100%. Entweder wird tief geschlafen – oder sie sind auf der Pirsch und lauern hochkonzentriert auf Beute, auch wenn es nur eine Mücke ist.
Leider mussten wir im Frühjahr unsere beiden Katzen innerhalb von zwei Monaten schweren Herzens einschläfern lassen. Die pechschwarze Pinetta hatte uns während 20 Jahren getreulich durch Hochs und Tiefs begleitet, der zugelaufene weisse Prinz war erst knapp drei Jahre bei uns gewesen und bereits eine Art Chef im Quartier.
Weil ein katzenloses Leben für uns schwer vorstellbar ist, haben wir nun wieder zwei kleine Katzen – s’Bäscheli (Pippa), ein schwarzer Kobold mit listigen Äuglein, weissem Halsfleck und weiss getupften Pfoten, auf seinen langen ‹Gummibeinchen› dauernd in Bewegung und zu unglaublichen Luft- und Quersprüngen fähig, fast vergleichbar mit dem Moonwalk von Michael Jackson. Im Gegensatz dazu ist das Büseli Pollina ein ‹gschäggets›, ausserordentlich geduldiges, mütterliches Kätzchen, das die Marotten des Kobolds verständnisvoll mitmacht. Die beiden sind unzertrennlich und für uns ein Quell der Freude.
Was hat das mit Politik zu tun? Man kommt nach einem ‹Grosskampftag› im Parlament (wie nach der kürzlichen 10-stündigen Asyldebatte) dank den drolligen Katzenspielen, ihrem fast dröhnenden Schnurren oder ihrer beneidenswerten Schlafkunst rasch wieder zur Ruhe und schöpft neue Kräfte für den morgigen Tag. Manchmal stelle ich mir bei heissen Debatten unsere beiden Katzen vor – vor allem, wenn es um zentrale Themen geht wie Massenzuwanderung, Schweiz-EU, Volksrechte, Sicherheit, Armee, Islamismus, Energiestrategie 2050, Landwirtschaft, Gewerbe, soziale Sicherheit. Und sogleich erfüllen mich Gefühle der Freude. Ich bin gelassener, sehe die Dinge klarer und kann wieder besser argumentieren und kämpfen.
Mindestens bilde ich mir das ein, mit positiver Wirkung. Darum haben unsere Katzen mit Politik durchaus etwas zu tun. Pippa und Pollina sei Dank!» (lex)