Foto: Kapo Zürich

Leroy und Stone büxten aus Hof in Samstagern ZH aus
Auf Autobahn mit Pferden kollidiert – 1 Toter!

Bei einem Verkehrsunfall zwischen Wollerau SZ und Richterswil ZH kam heute Morgen ein Autofahrer (†53) ums Leben.
Publiziert: 03.02.2019 um 10:12 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2019 um 10:43 Uhr
  • Der VW-Passat-Lenker krachte mit seinem Auto in freilaufende Pferde auf der A3.
  • Auch die beiden Tiere kamen ums Leben.
  • Nachbarin zu BLICK: «Mitten in der Nacht hörte ich vor meinem Haus Pferdegetrampel.»
  • Der Stall liegt bloss 600 Meter von der Unfallstelle entfernt oberhalb der Autobahn.
  • Pferde hiessen Leroy und Stone.
  • Bekannter erhebt Vorwürfe: «Pferdeboxen sind in bedenklichem Zustand.»
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«Unser geliebter Stone musste tragischerweise unsere Welt verlassen»: Die Besitzerin verabschiedet sich auf Instagram von ihrem Pferd.
Foto: Screenshot BLICK
Nicolas Lurati

Im Schneetreiben um vier Uhr morgens ist ein 53-jähriger Autofahrer auf der A3 Richtung Zürich unterwegs. Ungefähr einen Kilometer nach dem Blatttunnel kollidiert er mit zwei freilaufenden und sich auf der Fahrbahn befindlichen Pferden.

Trotz sofort eingeleiteter Reanimation durch die ausgerückten Rettungskräfte verstarb der Lenker noch auf der Unfallstelle. Bilder der Kantonspolizei Zürich zeigen einen total demolierten weissen VW-Passat mit aufgerissenem Dach.

Die beiden Tiere starben bei dem heftigen Zusammenprall mit dem Fahrzeug ebenfalls. Auf dem betreffenden Abschnitt beträgt die Höchstgeschwindigkeit im Tunnel 100 km/h – danach wieder 120 km/h.

Wieso waren die Pferde auf der Autobahn?

Die genaue Unfallursache und der Grund, weshalb sich die Pferde auf der Autobahn aufhielten, werden von der Polizei in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Limmattal-Albis untersucht.

Wegen des Unfalls musste das betroffene Teilstück der A3 zwischen Wollerau und Richterswil bis um 8.30 Uhr gesperrt werden. Die Kantonspolizei Schwyz richtete eine Verkehrsumleitung ein.

Anwohnerin hörte Pferdegetrampel

Eine Bewohnerin von Richterswil zu BLICK: «Wir waren in der Nacht auf der Autobahn ganz in der Nähe, als der Unfall geschah. Wir holten jemanden von der Fasnacht ab. Etliche Autos konnten wegen des Unfalls nicht weiterfahren. Es hätte auch uns treffen können.» Am Sonntagmorgen habe sie einen Polizeiwagen auf dem Pferdehof gesehen, der in der Nachbarschaft liegt. Die Anwohnerin: «Jetzt kann man eins und eins zusammenzählen.»

Eine andere Nachbarin berichtet: «Mitten in der Nacht hörte ich vor meinem Haus Pferdegetrampel. Heute Morgen sah ich die Polizei auf dem Pferdehof gegenüber.»

Aus welchem Stall die Pferde ausgebüxt waren, will die Polizei nicht sagen. BLICK weiss, dass die Tiere in einem Hof in Samstagern untergebracht waren. Das Gebäude liegt bergwärts oberhalb der A3 – bloss 600 Meter von der Unfallstelle entfernt.

Ein Bekannter der Hofbesitzer erklärt BLICK: «Eine Frau, die ihr Pferd auf dem betreffenden Hof in Samstagern eingestellt hatte, hat mir heute gesagt, dass von dort in der Nacht auf Sonntag zwei Pferde abgehauen sind. Die beiden Rösser hiessen Leroy und Stone.» Für das Abhauen kämen zwei Gründe in Frage: «Entweder war der Hag des Geheges oder des Stalls kaputt. Oder jemand hat im Suff den Hag geöffnet.»

«Auf dem Hof herrscht eine Sauerei»

Der Bekannte erhebt gegen den Hof, von dem die Pferde ausbüxten, schwere Vorwürfe: «Auf dem Hof herrscht eine Sauerei, Holzzäune sind defekt, die Pferdeboxen sind in bedenklichem Zustand. Und der Berner Sennenhund ist praktisch 24 Stunden pro Tag an der Kette.»

Die Hofbesitzerin wollte gegenüber BLICK nicht Stellung nehmen.

Dafür veröffentlichte die Besitzerin des einen Pferdes, Stone (†17), ein Instagram-Post. Sie schreibt: «Liebe Community, unser geliebter Stone musste tragischerweise unsere Welt verlassen. Wir können und werden keine weiteren Infos bekannt geben. Wir wissen, ihr werdet viele Fragen haben, aber wir können diese momentan nicht beantworten. Wir sind in tiefster Trauer, ihr wisst nicht, wie unglaublich schwer dieser Verlust für uns ist, und hoffen auf euer Verständnis.»

Nebst der Kantonspolizei Zürich standen je ein Ambulanzfahrzeug der Spitäler Seespital Horgen und Lachen, die Stützpunktfeuerwehr Pfäffikon SZ, die Kantonspolizei Schwyz, die Staatsanwaltschaft Limmattal-Albis, ein Team der Grossambulanz, ein Abschleppdienst sowie ein Team des Strassenunterhaltsdienstes TBA im Einsatz.

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