Hier attackiert ein GC-Chaot Spieler Pinga
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Bei Spielabbruch in Luzern:GC-Chaot attackiert Spieler Pinga

Der zweite verhaftete GC-Ultra, Lars P. (22), attackierte Pinga
Vater des Hooligans ist SVP-Politiker

Neben Neonazi-Hooligan Stefan N. (40) stach vor allem ein junger Mann aus dem Mob heraus. Er ging einen GC-Spieler körperlich an. BLICK-Recherchen zeigen: Es handelt sich dabei um Lars P. (22) aus dem Kanton Zürich. Sein Vater, ein SVP-Gemeinderat, nimmt Stellung.
Publiziert: 17.05.2019 um 22:57 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2019 um 10:27 Uhr
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Neben Stefan N. (40) sticht vor allem ein junger Mann (Mitte) aus dem Mob heraus.
Foto: Screenshot Teleclub
Nicolas Lurati, Michael Sahli, Viktor Dammann und Andrea Cattani

Es war die hässliche Seite des Fussballs, die sich letzten Sonntag bei der Schande von Luzern zeigte (BLICK berichtete). Neonazi-Hooligan Stefan N.* (40) demütigt mit seinen Krawall-Kumpels vor den Augen des Publikums die Grasshoppers. Und zwingt die Mannschaft, alle Trikots abzugeben. Neben dem gelernten Koch mit dem Hakenkreuz-Tattoo sticht bei den Pöbeleien auf dem Rasen vor allem ein junger Mann aus dem Mob heraus.

Er trägt einen Kapuzenpulli mit dem Aufdruck der Zürcher Hooligan-Gruppe Barbarische Jugend Zürich. Er steht an der Seite von Stefan N., die beiden sind offensichtlich miteinander vertraut. Dabei gibt sich der Pöbler mit der Kapuze äusserst aggressiv. Trotz des grossen Polizeiaufgebots auf dem Platz und der TV-Kameras ist er nicht vermummt. Und sorgt für einen der Tiefpunkte des Skandal-Tages: Bilder zeigen, wie der Ultra den GC-Spieler Aimery Pinga grob herumschubst. Bis Ordner den Krawallmacher irgendwann zurückdrängen können. Ohrenzeugen wollen zudem gehört haben, wie er den Spieler mit afrikanischen Wurzeln als «Nigger» bezeichnet habe. Der 21-jährige Pinga wurde in Freiburg geboren und ist Schweizer U21-Nationalspieler.

«Unser Sohn hat die Grenze überschritten»

BLICK-Recherchen zeigen nun: Beim jungen Mann mit dem Kapuzenpulli handelt es sich um Lars P.** (22). Er kommt aus gutem Hause, ist der Sohn eines SVP-Gemeinderats aus dem Kanton Zürich. Er wurde von der Polizei am Donnerstagmorgen aus dem Elternhaus unauffällig abgeführt, verbrachte die Nacht in Obhut der Behörden.

Der Vater, selber Fussballfan, erfuhr unmittelbar nach dem Spiel von den Taten seinen Sohnes – und ist schockiert: «Unser Sohn hat die Grenze überschritten», sagt er dem BLICK. «Das haben wir direkt nach dem Match am Familientisch besprochen.» Und weiter: «Er sieht es ein. Er weiss, dass er nie hätte das Spielfeld betreten dürfen.»

Es dürfte nicht das erste Mal sein, dass der Politikersohn an der Seite von Neonazi Stefan N. auftrat – zu vertraut scheinen die beiden. Was haben die beiden miteinander zu tun? Hat der Sohn tatsächlich «Nigger» gerufen? «Mit Sicherheit ist unser Sohn nicht rechtsradikal», sagen die Eltern. «Er ist GC-Fan mit Leib und Seele. Emotionen und tiefe Enttäuschung leiteten ihn.»

«Wir hoffen nun, dass dieser Schuss vor den Bug etwas nützt»

Den Eltern bleibt die Hoffnung, dass sich der Nachwuchs durch seine Aktionen vor laufenden Kameras nicht die Zukunft verbaut. Er stehe mitten im Leben, habe eine Lehre absolviert, und der Arbeitgeber sei eigentlich äusserst zufrieden. «Wir hoffen nun, dass dieser Schuss vor den Bug etwas nützt.»

Während die Staatsanwaltschaft Neonazi-Ultra Stefan N. in Untersuchungshaft sehen will, wurde der 22-Jährige gestern wieder auf freien Fuss gesetzt. Auf Anfrage heisst es, der Krawallmacher habe sich kooperativ gezeigt. Ob und wie er für die Schande von Luzern bestraft wird, muss sich aber noch zeigen. 

*Name der Redaktion bekannt

**Name geändert

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