Der berühmteste Bankräuber der Schweiz
Hugo Portmann (58) kommt frei – nach 35 Jahren Knast

Er verbrachte mehr als sein halbes Leben im Gefängnis. Jetzt wird der berüchtigte Schweizer Bankräuber Hugo Portmann entlassen.
Publiziert: 28.02.2018 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:08 Uhr
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Hugo Portmann im Gefängnis Pöschwies in Regensdorf ZH.
Foto: Sabine Wunderlin

Der Schweizer Bankräuber Hugo Portmann (58) soll frei kommen. Dies zeigen Recherchen der Schweiz-Ausgabe der Wochenzeitung «ZEIT», wie diese in einer Vorabmeldung schreibt. Portmann ist in der Schweiz nicht nur für seine Überfälle und Ausbruchsversuche berüchtigt, sondern auch dafür bekannt, dass er sich mit allen Mitteln weigert, seine Delikte in einer Therapie aufzuarbeiten.

Eine Therapie wäre nach bisheriger Rechtsprechung die Bedingung dafür, dass er nach Verbüssung seiner Strafe nicht sicherungsverwahrt wird. Portmann beharrt dagegen darauf, sein Innenleben gehe niemanden etwas an. «Der Kopf ist das Einzige, was mir noch gehört», sagt Portmann gegenüber der Zeitung.

Entlassung in wenigen Wochen

Die Wende zu Gunsten des Häftlings brachte im Sommer 2017 ein psychiatrisches Gutachten. Laut einem Basler Psychiater liegt bei Portmann «keine psychische Störung von Krankheitswert vor, die sich mit seinen Delikten in Verbindung bringen lässt».

Gemäss einem neueren Bundesgerichtsurteil dürfen in der Schweiz nur noch Personen verwahrt werden, die an einer schweren psychischen Erkrankung leiden, die in einem Zusammenhang mit dem Delikt steht. Portmann soll bereits in ein paar Wochen entlassen werden. Insgesamt sass er 35 Jahre hinter Gittern.

Wiederholungstäter, Gefängnisausbrecher

Für zwei Banküberfälle im Jahr 1983 hatte Portmann 12 Jahre Knast kassiert. Für einen während eines Hafturlaubs begangenen dritten Banküberfall im Jahr 1988, gabs weitere 9 Jahre sowie die Verwahrung. Auf seiner Flucht nach einem Gefängnisausbruch 1999 schoss Portmann auf einen Polizisten, was ihm zusätzliche 5 Jahre sowie die zweite Verwahrung einbrachte. Er habe den Polizisten nicht treffen, sondern nur psychologisch kampfunfähig machen wollen, erklärte er später vor Gericht. (noo)

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