Zürcher Polizei findet die abgestürzte Post-Drohne wieder
0:48
Polizei findet Post-Drohne:Zürcher Polizei findet die abgestürzte Post-Drohne wieder

Stadtpolizei Zürich veröffentlicht Video
Hier bergen Taucher die abgestürzte Post-Drohne

Am Freitagmorgen ist eine Drohne der Schweizerischen Post mit einer Blutprobe über dem Zürichsee abgestürzt. Sie wurde mittlerweile gefunden. Unklar ist, wie es mit dem Drohnen-Programm weitergeht.
Publiziert: 28.01.2019 um 10:56 Uhr
|
Aktualisiert: 16.02.2019 um 21:31 Uhr
1/7
Lag kopfüber auf dem Boden des Zürichsees: Abgestürzte Postdrohne.
Foto: Stadtpolizei Zürich
Roman Rey

Am Freitagvormittag ist eine Transportdrohne der Schweizerischen Post über dem Zürichsee abgestürzt. Weil die Suche an der Oberfläche vergebens war, mussten Taucher der Wasserschutzpolizei Zürich ran.

Mit Erfolg: Die Drohne konnte am Sonntag im vermuteten Gebiet geortet werden, teilt die Stadtpolizei mit. Am Montagmorgen wurde sie von zwei Tauchern mit einer geeigneten Vorrichtung in 20 Metern Tiefe geborgen und aus dem See geholt. Am Nachmittag veröffentlichte die Polizei ein Video, wie Taucher die Drohne bergen und schliesslich Experten des Forensischen Instituts übergeben.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

«Wir sind erleichtert, dass die Drohne gefunden wurde», teilt die Post mit. Und gibt weitere Details Preis, was bei so einem Vorfall passiert: «Registriert die Drohne unlösbare Probleme oder weicht sie vom definierten Pfad ab, stellt sie die Rotoren ab und löst ihren Fallschirm aus. Im Sinkflug nähert sie sich dem Boden und macht hupend und blinkend auf sich aufmerksam.»

Vor der Bergung wurden Spezialisten des Forensischen Instituts und der Betreiberfirma aufgeboten, um sicherzustellen, dass die Drohne und die Flugdaten korrekt gesichert werden können.

Zukunft des Drohnen-Programms unklar

Nun müssten Spezialisten des Forensischen Instituts und der Betreiberfirma herauszufinden, warum das Fluggerät in den Zürichsee geplumpst ist. Federführend bei der Untersuchung ist die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST). Für das Resultat interessiert sich auch das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl).

«Aufgrund der Erkenntnisse aus der Unfalluntersuchung wird das Bazl beurteilen, ob qualitätssichernde Massnahmen ergriffen werden müssen und unter welchen Bedingungen diese Drohnenflüge der Post weitergeführt werden können», sagt Sprecher Christian Schubert zu BLICK. Welche Konsequenzen letztlich für das Transportdrohnen-Programm der Post resultieren, sei noch offen.

Die Drohne war dabei, eine «nicht relevante» Blutprobe von der Hirslanden Klinik im Park ins Zentrallabor an der Forchstrasse zu bringen, als sie kurz nach 10 Uhr im Bereich des Strandbads Mythenquai ins Wasser plumpste – rund 200 Meter vom Ufer entfernt. «Wir sahen einen grossen, rot-weissen Fallschirm und auf den zweiten Blick eine Drohne darunter», erzählt BLICK-Leser Stefan Gubler, der beim Joggen Zeuge des Absturzes wurde. Die Polizei bestätigte, dass ein geöffneter Fallschirm mit der Drohne gefunden wurde.

Drohnen in Spitälern bleiben vorerst am Boden

Die Klinik Hirslanden will das Resultat der Untersuchung abwarten, bevor sie entscheidet, ob weitere Blutproben per Drohne transportiert werden sollen. «Bis der Sachverhalt geklärt ist, bleiben die Drohnen am Boden», sagt Sprecher Claude Kaufmann. «In der Zwischenzeit werden die Laborproben auf dem herkömmlichen Weg transportiert.»

Bei der Drohne handelte es sich um ein Modell vom Typ Matternet M2 V9 des amerikanischen Herstellers Matternet, geflogen von der Schweizerischen Post. Die Post schreibt in ihrer Mitteilung, dass sie in Lugano, Bern und Zürich über 3000 Flüge erfolgreich absolviert habe.

Bis die Absturzursache geklärt ist, will die Post auch ihre Drohnen für das Spital in Lugano und am Universitätsspital Zürich am Boden behalten. «Für uns steht die Sicherheit an erster Stelle», sagt Post-Sprecherin Masha Foursova zu BLICK.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?