«Jemand gab sich als Patient aus und beschimpfte mich»
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Am Anlass im Grossmünster:Daniel Koch von Corona-Leugnern angepöbelt

Am Anlass im Zürcher Grossmünster
Daniel Koch von Corona-Skeptikern angepöbelt

Am Montagabend war Daniel Koch im Grossmünster in Zürich zu einem Gespräch zu Besuch. Dabei wurde er von Corona-Verschwörungstheoretikern in Bedrängnis gebracht.
Publiziert: 07.09.2020 um 21:41 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2020 um 15:54 Uhr
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Daniel Koch war am Montagabend im Zürcher Grossmünster zu einem Gespräch zu Besuch.

Eigentlich ist es ein Anlass, an dem Mr. Corona Daniel Koch über Gott und die Welt reden soll. Ab 18.30 Uhr am Montagabend, etwa eine Stunde lang, spricht Koch mit dem Pfarrer Christoph Sigrist im Zürcher Grossmünster über seine Person und die Pandemie.

Im Publikum sitzen aber nicht nur am Gespräch interessierte Gäste, sondern auch Leute, die sich selber ins Gespräch bringen wollen: Corona-Leugner. Sobald Koch das Thema Corona-Pandemie anschneidet, melden sich die Skeptiker zu Wort. Mit lauten Zwischenrufen machen sie sich bemerkbar. Dabei halten sie immer wieder ein Buch aus Deutschland in die Luft, das die Pandemie als «Fehlalarm» relativiert.

Corona-Leugner prangern Koch an

Als das Gespräch nach rund einer Stunde beendet ist, steht einer der Verschwörungsanhänger von der Bank auf und bezichtigt Koch offen der Lüge. Seine Mitstreiter laufen nach vorne zum Altar und konfrontieren den ehemaligen Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten des Bundesamts für Gesundheit. Zunächst lässt sich der höfliche Daniel Koch darauf ein, hört zu und versucht in seiner bekannt nüchternen Art, Antwort zu geben. Aber die Corona-Leugner lassen ihn kaum ausreden, werden immer lauter, sind am Ende richtig aggressiv und machen ihm heftige Vorwürfe

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An vordererster Front dabei ist Melanie Kolic, eine Schweizerin, die sich bei Anti-Lockdown-Kundgebungen und in den sozialen Medien engagiert. Sie will Daniel Koch eine Frage stellen, als dieser gerade mit einem anderen Mann diskutiert. Auf einem Facebook-Video ist zu hören, wie der Mann sichtlich genervt in Richtung von Kolic sagt: «Fahr emol ab du Totsch!» Nach einigen Zwischenrufen beruhigt sich die Lage wieder, Koch beendet das Gespräch mit dem Herrn und wendet sich dann Kolic zu.

Koch bricht Gespräch ab

«Warum machen Sie mich für die Gesundheit anderer verantwortlich», fragt sie Daniel Koch. Melanie Kolic fährt noch rund eine Minute fort, stellt weitere Fragen und bittet um Antworten. Koch, der angeregt zugehört hat, nimmt seine Schutzmaske ab um der Frau zu antworten. Doch bevor der Mr. Corona die Fragen beantworten kann, sagt Kolic höhnisch: «Danke, dass sie jetzt endlich die Maske abziehen. Das bedeutet mir sehr viel.» Koch geht nicht weiter darauf ein, sagt: «Es ist okay, wenn Sie glauben, dass das keine übertragbare Krankheit ist.» Er fährt mit dem Verweis auf die Wissenschaft fort, wird dann aber von umstehenden Personen unterbrochen.

Das Gespräch dauert knapp fünf Minuten. Auf dem Facebook-Video ist zu sehen, wie Daniel Koch immer wieder unterbrochen wird. Irgendwann wird es dem Berner zu viel – es kommt zum einem unschönen Ende des Gesprächsabends: Koch bricht die sehr einseitige Schimpferei ab. «Jetzt längts», sagt er und verschwindet durch den Hintereingang. Für eine Nachfrage von BLICK war Daniel Koch am Montagabend nicht mehr erreichbar. (rsp/szm/nim)

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