Ärger für Zürcher Turbinenbräu
Saisonbier bringt Nepalesen zum Kochen

Das Sasionbier Birendra der Zürcher Brauerei Turbinenbräu sorgt in Nepal für mächtig Ärger. Grund für den Bier-Zoff: Das Etikett mit dem Bild eines nepalesischen Königs. Sogar das EDA musste sich einschalten.
Publiziert: 25.04.2018 um 18:48 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:20 Uhr
1/2
Statt Birendra zu trinken, regen sich viele Nepalesen darüber auf: Das Saisonbier der Zürcher Brauerei Turbinenbräu ist nach einem ehemaligen König von Nepal benannt.
Foto: zVg

Es hat eine leichte Zitronen-Note und sorgt für mächtig Ärger: Birendra, das Saisonbier der Zürcher Brauerei Turbinenbräu. Grund für die Aufregung: das Etikett! Es zeigt den ehemaligen nepalesischen König Birendra mit einem Bier in der Hand, im Hintergrund Berge und ein Tempel. Dazu der peppige Spruch: «This Beer is King!»

EDA in Sorge

Für Nepalesen ein klarer Affront. Dementsprechend sind die Reaktionen. «Was die Schweizer Brauerei macht, ist respektlos», sagt ein nepalesischer Unternehmer zum «Tages-Anzeiger». Und auf Twitter heisst es: «Wir wollen nicht, dass man unseren verstorbenen König mit Bier in Verbindung bringt.»

Damit nicht genug: Sogar das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat sich eingeschaltet. Wegen des Biers müssten die Sicherheitsvorkehrungen der Schweizer Botschaft in Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, verschärft werden. 

Wollte einen kreativen Namen

Turbinenbräu reagiert gelassen auf den Zwergenaufstand. «Wir wollen mit dem Bier eine Geschichte erzählen und nicht polarisieren oder gar provozieren», sagt Adrien Weber, Geschäftsführer der Brauerei, zum «Tages-Anzeiger». Aromatisiert werde das Bier mit Timut-Pfeffer, einem Gewürz aus Nepal.

Deswegen habe er auch einen entsprechenden Namen gesucht. Und: Everest sei zu abgedroschen, und bei der Namenssuche sei man eben auf König Birendra gestossen. Dass die Wahl solchen Ärger verursachen würde, hätte er nicht gedacht.

Aber es gibt auch positive Rückmeldungen. Nepalesen, die seit Jahren in der Schweiz leben würden, hätten mit Freude das Bier bei der Brauerei gekauft, sagt Weber. (jmh)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?