Gelernt, geschwitzt, geschrieben. Eigentlich hatten die Informatik-Studenten an der Zürcher ZHAW die wichtige Modul-Prüfung schon hinter sich. Doch jetzt müssen sie erneut ran und dieselbe Prüfung noch mal absolvieren. Schuld an dem Dilemma: ein vergesslicher Dozent. Er liess die Prüfungen einfach im Zug liegen.
«Ja, leider hat ein Dozent die Prüfungen im Zug vergessen. Der Dozent hat das Missgeschick auf dem Weg vom Bahnhof Winterthur zur Arbeit bemerkt und gleich eine Verlustanzeige bei der SBB aufgegeben», sagt Thomas Järmann, Leiter Lehre der ZHAW School of Engineering, zu BLICK. Trotz intensiver Nachforschungen und Gesprächen seien die Prüfungen nicht mehr auffindbar gewesen.
Prüfung wird leicht angepasst
Järmann bedauert den Vorfall, relativiert aber auch gleichzeitig. «So etwas kommt zum Glück trotz mehreren tausend Prüfungen pro Prüfungssession extrem selten vor. An der ZHAW School of Engineering ist uns kein weiterer Vorfall in den letzten zehn Jahren bekannt.»
Betroffen sei eine Klasse mit etwa 20 Studierenden eines Mathematik-Moduls im Studiengang Informatik. Sie müssen erneut ran. Dafür würde der Test etwas angepasst. Denn der Test sei wichtig: «Ihr Weiterstudium im Herbstsemester hängt u.a. von dieser Prüfung ab, weshalb wir schnellstmöglich eine Nachprüfung organisieren müssen», heisst es in einem internen Schreiben an die Studierenden.
Nicht der erste Test-Frust
Zur Auswahl gibt es drei Termine. Für eine schriftliche und für zwei mündliche Prüfungen. «Wer aufgrund von Krankheit oder einem anderen triftigen Grund nicht teilnehmen kann, bekommt die Gelegenheit die Prüfung nachzuholen», so der ZHAW-Leiter.
Studentinnen und Studenten werden immer wieder zu frustrierenden Prüfungs-Wiederholungen bestellt. Die Universität Zürich verlangte erst letztes Jahr, dass die BWL-2-Prüfung nochmals abgelegt wird. Grund: Die Prüfungsfragen wurden im Vorhinein in einem Studentenforum online veröffentlicht (BLICK berichtete). (jmh/pma)
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