Wegen illegalen Waffendeals verhaftet
Logistikchef der Schwyzer Kapo unter Beschuss

Schwere Vorwürfe gegen den Logistikchef der Schwyzer Kapo: Er soll im grossen Stile im Darknet Waffen verkauft haben. Gemeinsam mit einem deutschen Waffennarr.
Publiziert: 13.06.2018 um 22:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:40 Uhr
Der Logistikchef der Schwyzer Polizei soll im Darknet Waffen verkauft haben. Nun wird gegen ihn ermittelt. (Symbolbild)
Foto: ENNIO LEANZA

Unter Codenamen werden im Darknet Waffen verkauft. Das Angebot ist gross: Pistolen, Sturmgewehre, Schrotflinten. Gegen Geld ist hier alles zu haben. Ein Tummelplatz für Waffennarren und Verbrecher.

Und offenbar mittendrin: Der Logistikchef der Schwyzer Polizei! Er soll im grossen Stile Waffen verkauft haben.

Die Bundesanwaltschaft liess ihn im Februar 2018 verhaften, durchsuchte sein Haus. Dort fanden Ermittler viele Waffen, der Verdacht bestätigte sich. Das Waffenarsenal war gigantisch, die Wagen der Fahnder reichten nicht, um sie abzutransportieren, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.

Gemeinsame Sache mit deutschem Waffennarr

Mittlerweile ist der Logistikchef wieder auf freiem Fuss, gegen ihn läuft nun ein Verfahren. Konkret wird ihm vorgeworfen: Illegale Waffenverkäufe und Weitergabe von polizeiinternen Informationen. Im Moment gilt die Unschuldsvermutung.

Die Bundesanwaltschaft stehe in Kontakt mit den deutschen Strafverfolgungsbehörden, die in diesem Zusammenhang ein Rechtshilfebegehren an die Schweiz gerichtet hatten. Laut dem «Tagesanzeiger» war der Beschuldigte in jenem Internet-Waffenforum aktiv, aus dem die Tatwaffe für den Amoklauf beim Münchner Olympia-Einkaufszentrum im Jahr 2016 stammt. Ein 18-jähriger Attentäter erschoss damals neun Menschen und sich selbst.

Die BA hält dazu fest, dass gemäss Ermittlungsergebnissen die Waffe nicht aus der Schweiz stammte, und nicht vom in der Schweiz Beschuldigten geliefert worden war.

Ob die Vorwürfe stimmen, ermittelt nun die Bundesanwaltschaft. Klar ist nur: Seinen Job ist der Logistikchef bei der Polizei los. Ihm wurde gekündigt, wie der «Tagesanzeiger» berichtet. Die Kapo Schwyz hat bereits seine Stelle neu ausgeschrieben. (jmh/SDA)

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