Stanser braucht Blut-Stammzellen
600 Spender wollen dem todkranken Fabio (17) helfen

Fabio Paco (17) aus Stans NW leidet an einer seltenen Krankheit – er braucht Blutstammzellen. Heute konnten sich Spendewillige beim Kantonsspital registrieren lassen. Sie kamen in Scharen.
Publiziert: 30.07.2015 um 20:04 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:02 Uhr
Von Katja Imhof

Das Schicksal von Fabio Paco (17) aus Stans NW bewegt die ganze Schweiz. Er ist an einer aggressiven Form des HLH-Virus erkrankt (Hämophagozytische Lymphohistiozytose). Das ist eine seltene Erkrankung des Immunsystems. Er braucht dringend eine Knochenmarksspende.

Für heute hat das Kantonsspital Nidwalden (KSNW), wo Fabios Eltern arbeiten, eigens für Fabio einen Spendetag ins Leben berufen, denn: Seine Familienmitglieder kommen als Spender nicht in Frage. (Blick.ch berichtete).

Der Aufruf hat gewirkt – und wie: Innerhalb eines Monates, haben sich rund 3800 Personen Personen für eine Blutstammzelle online registrieren lassen – ein neuer Rekord.

Kantonsspital Nidwalden platzte aus allen Nähten

Doch nicht nur online haben Tausende Menschen die Gelegenheit genutzt, sich registrieren zu lassen: Das Kantonsspital Nidwalden platzte heute aus allen Nähten, rund 600 Menschen gaben heute in Stans eine Speichelprobe ab. Damit können die Mediziner herausfinden, ob sich jemand als Spender eignet.

«Die Möglichkeit besteht, dass ich so ein Menschenleben retten kann», sagt Spenderin Monika Kies, Mutter von vier Kindern, aus Buochs NW. Sie ist überwältigt von der Hilfsbereitschaft: «Mein erster Gedanke, als ich all die vielen Leute hier sah, war: Es gibt viele gute Menschen.» Ihre Tochter arbeitet im Spital und kennt die Familie von Fabio Paco – das Schicksal des 17-Jährigen hat die gesamte Familie Kies bewegt.

Auch Spenderin Manuela Knechtl aus Feldmeilen ZH hat sich heute registriert: «Als Mutter seinem eigenen Kind nicht helfen zu können, ist wahrscheinlich eines der schlimmsten Gefühle die es gibt», sagt die mehrfache Mutter.

«Fabio ist sehr glücklich, dass so viele Menschen ihn unterstützen und das alles hier stattgefunden hat», sagt sein bester Freund Joël Super gegenüber Blick.ch. «Fabio ist wie ein Bruder für mich», sagt Super. «Es ist unglaublich, das Menschen diesen Anlass möglich gemacht haben.»

Kantonspital Nidwalden zieht positive Bilanz

«Wir waren sehr gut auf die Registrierungsaktion vorbereit», sagt Peter Perren, Personalleiter und Mitglied der Geschäftsleitung des Kantonsspital Nidwalden. Insgesamt standen heute 50 Personen für die Spender im Einsatz – davon viele Freunde von Fabio.

Ausserdem hat das KSNW einen Extra-Empfang für die Spender eingerichtet und beim angrenzenden Landwirt Ausweichs-Parkplätze organisiert. «Obwohl wir nicht wissen, ob die Spenden-Aktion Fabio etwas nützt, gibt sie ihm sicher viel Kraft», sagt Perren.

Die Möglichkeit sich zu registrieren besteht nach wie vor: «Wer heute keine Zeit hatte und trotzdem helfen möchte, kann sich trotzdem online registrieren lassen», sagt Super. «Es gibt viele Menschen die auf unsere Hilfe angewiesen sind.»

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?