Als letzter Kanton der Schweiz versteigert nun auch Zug Kontrollschilder mit aussergewöhnlichen Kennzeichen. Star dieser Auktion ist eindeutig die Nummer «ZG 10». Schon in den ersten Stunden der Versteigerung überboten sich zwei Bieter immer wieder, bis einer bei 100'100 Franken vorläufig die Segel strich.
400'000 Franken pro Jahr in die Staatskasse
Wie Erfahrungen aus anderen Kantone zeigen, können Kontrollschilder mit sehr tiefen Nummern teuer verkauft werden. Von dem hohen Preis für «ZG 10» ist allerdings auch Markus Feer, Leiter des Strassenverkehrsamts des Kantons Zug, überrascht. «Damit haben wir nicht gerechnet, aber der Preis wird vom Markt bestimmt», sagt er zu BLICK.
Ob und wann es gegebenenfalls weitere Auktionen gibt, steht noch nicht fest. Zuerst müsse man Bilanz ziehen. Das Ziel ist gemäss Feer, «in den nächsten vier Jahren jeweils 400'000 Franken durch solche Versteigerungen zu generieren.»
Welche Nummernschilder dann jeweils zum Verkauf stehen, hängt von deren Verfügbarkeit und der Nachfrage nach bestimmten Nummern ab. Von den besonders beliebten Kontrollzeichen mit Kennnummern zwischen 1 und 100 sei im Kanton Zug noch kein Einziges in Privatbesitz. Und «wenn ein geeignetes Angebot gemacht wird, geben wir auch die «ZG 1» zur Versteigerung», so Feer.
Auch Experte ist erstaunt
Auch Stefan Hotan (45), Vereinspräsident der «Interessengemeinschaft Schweizer Kontrollschilder» (IGSK) und Experte für Schweizer Nummernschilder, ist vom Zeitpunkt und der Höhe der Gebote verblüfft. «Dass der Preis für «ZG 10» so schnell auf über 100’000 Franken steigt, hätte ich nicht erwartet. Vor allem weil es in Zug ja noch neun einstellige Nummern gibt, die versteigert werden können», so der Informatiker. Normalerweise fänden Bieterkriege auch eher gegen Ende einer Auktion statt.
Dass Autokennzeichen immer wieder für fünf- bis sechsstellige Summen versteigert werden, sieht Hotan positiv. «Wenn jemand eine emotionale Bindung zu einer Zahl hat oder sie als Statussymbol ansieht, ist es okay so viel für die entsprechende Autonummer auszugeben.» Das Geld komme ja auch der Staatskasse zugute, das sei besser als wenn diese Kennzeichen zum Normaltarif abgegeben würden.
Schweizer Rekord in Reichweite
Nach dem fulminanten Start ist nun auch die Schweizer Rekordsumme von 160'100 Franken, die letztes Jahr für «VS 1» bezahlt wurde, in Reichweite der Zuger.
Falls Sie sich «ZG 10» ans Auto schrauben wollen: Die Zuger Auktion läuft noch bis zum 14. Februar. (krj)