Fast hätte der Unfall ein schlimmes Ende genommen: Im Schwimmbad Rotkreuz ZG liegt am Mittwochnachmittag ein kleiner Bub (5) regungslos auf dem Beckengrund. Zwei Mädchen entdecken das Kind und alarmieren ihre Mütter. Diese ziehen den Buben aus dem Wasser. Sofort leiten die Frauen eine Reanimation ein. Der Knabe kommt zu sich. Per Helikopter wird er ins Spital Luzern geflogen.
Mutter war nicht mit am Becken
Der Kleine hatte grosses Glück. «Es geht ihm wieder gut», sagt die Zuger Polizei zu BLICK. «Er hat das Spital am Mittwoch verlassen.» Noch ist unklar, wie es zum Unfall kam. Recherchen zeigen: Die Mutter des Buben befand sich nicht am Beckenrand, sondern hielt sich in einem anderen Teil der Badi auf. Laut Polizei sind die genauen Umstände Bestandteil der Ermittlungen.
Bademeister Patrick Tarakdjian (62) war beim Unglück vor Ort. «Mein Kollege und ich hörten um 14.45 Uhr laute Hilfeschreie», sagt er. Sofort eilten die Männer zur Unfallstelle. Dort reanimierten die beiden Mütter bereits den Buben. Tarakdjian sagt: «Sie führten eine Herzmassage durch, während wir die Ambulanz verständigten.»
Bademeister: «Ich hätte es nicht besser gekonnt»
Als diese eintrifft, ist der Junge wieder bei Bewusstsein. Der Bademeister dazu: «Ich bin schwer beeindruckt, wie professionell die zwei Frauen die Reanimation durchführten.» Er stellt klar: «Ich hätte es nicht besser gekonnt. Ich bitte die beiden Retterinnen, sich bei uns zu melden, wir möchten ihnen persönlich herzlich Danke sagen!» Für ihn sind die Frauen zweifellos Anwärterinnen für den «Prix Courage».
Leider sind nicht alle Badegäste so aufmerksam. Tarakdjian spricht ein grosses Problem an, das er täglich beobachtet. «Immer mehr Eltern schauen auf ihre Handys statt auf ihre Kinder!» Sein Appell: «Lasst Kinder im Wasser nicht aus den Augen!» Er weiss: Unfälle passieren schnell. Und Kinder, die mehr als drei Minuten keine Luft bekommen, haben kaum Überlebenschancen.