Eigentlich will Patrick R.* (57) aus Gersau SZ den 1. August 2019 einfach nur geniessen. Die Sonne scheint. Ein idealer Badi-Tag. Gemeinsam mit seiner Freundin Katrin P.* (56) und Dobermann Caillou (7) geht er im Vierwaldstättersee schwimmen. Ihren BMW X5 parkieren sie ganz in der Nähe des Wassers.
Kurz nachdem der Elektroingenieur aus dem Wasser steigt und sich in der Sonne trocknet, sieht er im Augenwinkel zwei Männer an seinem Auto. «Sie rissen die Türen auf, machten sich am Kofferraum zu schaffen. Ich habe dann gerufen: ‹Hey, was macht ihr da?›», sagt der Schwyzer zu BLICK.
Die zwei rennen sofort davon – und Patrick R. hinterher. Aber nicht allein: «Mein Dobermann ist ein ausgebildeter Suchhund. Mit ihm bin ich den Autodieben nach.» Zuerst verliert er die beiden aus den Augen. Doch Caillou wittert eine Spur. Im Zickzack führt der Rüde sein Herrchen durch Gersau.
Der Elektroingenieur stellt einen der Autodiebe
Nach 40 Minuten endet die Verfolgungsjagd. Einer der Täter hält sich in der Nähe des Altersheims versteckt. R. treibt den Dieb in eine Ecke. «Ich hielt ihn mit dem Dobermann in Schach. So lange, bis die Polizei kam und ihn festnahm», so der Schwyzer.
BLICK-Recherchen zeigen: Bei dem Autodieb handelt es sich um Omar S.* (29), einen abgewiesenen Asylbewerber aus Marokko. Gegen ihn läuft nun eine Strafuntersuchung. «Wegen versuchten Diebstahls», wie André Steiner von der Staatsanwaltschaft Innerschwyz auf Anfrage mitteilt. Was genau dem Marokkaner blüht, ist unklar. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.
Die Schweizer Behörden sind machtlos
Ausgeschafft wird er nach dem versuchten Diebstahl wohl kaum. Das zeigt das Beispiel Moestafa K.* (27). Der Marokkaner überfiel und verletzte im Dezember 2018 das Ladenbesitzerpaar Rudolf Naef und Brigitte Peyer (BLICK berichtete).
Dabei hätte er gar nicht mehr in der Schweiz sein dürfen. 2016 wurde der Entscheid von K. abgelehnt. Doch nichts geschah. Das Problem: Die Schweiz hat kein Rücknahmeabkommen mit Marokko. Die Behörden sind machtlos. Und genau das ärgert auch den Elektroingenieur aus Gersau: «Es kann doch nicht sein, dass Kriminelle praktisch freie Hand haben. Hier versagt unser Rechtsstaat.» Er fordert: «Da muss sich etwas ändern!»
Mittlerweile hat auch die Politik den Asyl-Irrsinn auf der Agenda. Und: Es gibt einen neuen Schweizer Botschafter in Marokko. Guillaume Scheurer (55) versprach gegenüber BLICK: «Ich werde während meines Mandats daran arbeiten, die Beziehungen zwischen der Schweiz und Marokko zu festigen und auszubauen.»
* Namen geändert