Regelmässige Mahlzeiten, ein warmes Bett und die Möglichkeit zu arbeiten. Diese Verlockungen des Lebens im Knast scheinen für einzelne Asylbewerber im Kanton Schwyz zumindest in der kalten Jahreszeit unwiderstehlich, wie der «Bote der Urschweiz» berichtet.
Fiona Elze vom Amt für Migration des Kantons Schwyz weiss: «Es gibt ein paar wenige, die vor allem im Winter das Leben in einer Nothilfeunterkunft härter als das Gefängnis finden», sagt sie der Zeitung.
Denn: Die Notunterkunft muss man jeweils um neun Uhr verlassen, und das Tagesbudget, das den Asylbewerbern dort zur Verfügung gestellt wird, beträgt maximal zehn Franken. So könne für viele das Gefängnis die bessere Wahl sein, sagt Elze. «Man muss dann nicht den ganzen Tag in der Kälte verbringen.»
Haftantritt auf Frühling verlegt
Es seien aber nur einige wenige Einzelfälle, die immer wieder straffällig würden, erklärt Elze. Dabei handle es sich oft um abgewiesene Asylbewerber, die aus verschiedenen Gründen nicht in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden können. Sie seien oft in der Nothilfe und hätten nichts mehr zu verlieren. «Die meisten davon sind uns aber mittlerweile gut bekannt», ergänzt sie.
Ein Asylbewerber habe sich dabei besonders dreist aufgeführt. «Wir hatten einen Spezialisten, der einen Ladendiebstahl so geplant hatte, dass er im Gefängnis überwintern kann», sagt Fiona Elze. Ihm habe man aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und seinen Haftantritt kurzerhand auf den Frühling verlegt. «Wir sind schliesslich auch nicht von gestern.» (krj)