Er griff bei Anti-Rassismus-Demo in Schwyz Aktivist an
Pfeffersprayer tritt aus der SVP aus

In Schwyz hat ein SVP-Politker bei einer Anti-Rassismus-Demo einen linken Aktivisten attackiert. Jetzt ist er aus der Partei ausgetreten.
Publiziert: 12.11.2019 um 01:39 Uhr
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Ende März demonstrierten in Schwyz rund 500 Menschen gegen Rassismus.
Foto: Keystone

Er marschierte mit Rechtsextremen und griff einen Linksaktivisten mit Pfefferspray an: In Schwyz ermittelt die Polizei gegen einen lokalen SVP-Politiker. Videoaufnahmen belegen, dass der Mann im vergangenen März am Rande einer Anti-Rassismus-Demo in Schwyz einem Demonstranten aus nächster Nähe Reizgas ins Gesicht sprühte. Das zeigen Recherchen des SonntagsBlicks. Die Ermittler verdächtigen das Vorstandsmitglied einer lokalen SVP-Sektion, ein Mitglied der rechtsextremen Kameradschaft Morgenstern zu sein.

Jetzt hat der SVPler reagiert. Er ist am Montag aus der lokalen Partei ausgetreten, wie das Regionaljournal Zentralschweiz auf ihrer Website berichtet. Laut Roland Lutz, Präsident der SVP Kanton Schwyz, sei dies kein Schuldeingeständnis. Aber die Angelegenheit soll der Partei nicht schaden. Der Sprüher habe in Abrede gestellt, Kontakte ins rechtsradikale Lager zu haben.

SVP-Lutz: «Er sagte aber, dass er sich habe verteidigen müssen»

Bei der SVP zeigte man sich am Montag über die Vorwürfe erstaunt. «Der Mann war bislang überhaupt nicht auffällig», sagte Kantonalpräsident Lutz zu BLICK. Er habe ihm gegenüber die Pfefferspray-Attacke zugegeben. «Er sagte aber, dass er sich habe verteidigen müssen.»

Tatsächlich? Aus den Videoaufnahmen ist nicht ersichtlich, dass der Politiker aus Notwehr handelte. Im Gegenteil, er hatte sich seinem Opfer von der Seite genähert und unvermittelt den Pfefferspray gezückt.

SVP-Präsident Lutz will der Sache nachgehen. «Ich bleibe dran, bis ich weiss, was genau passiert ist», kündigt er an. In den nächsten Tagen werde er mit den Beteiligten reden, um herauszufinden, was genau das Motiv war. «Falls sich die Vorwürfe bewahrheiten, werden wir Konsequenzen ziehen und einen Parteiausschluss prüfen», sagte er am Montag noch zu BLICK. Dem ist der Beschuldigte nun zuvorgekommen. (nim)

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