Schwyzer demonstrieren gegen Rassismus
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Nach dem Ku-Klux-Klan-Video:Schwyzer demonstrieren gegen Rassismus

Protest gegen Rassismus
Neonazis stören linke Demo in Schwyz

Mehrere hundert Menschen haben in Schwyz gegen Rassismus demonstriert. Dies als Reaktion auf den Ku-Klux-Klan-Aufmarsch an der Fasnacht. Zu Beginn der Kundgebung gingen Rechtsextreme auf die bewilligte Kundgebung los.
Publiziert: 12.04.2019 um 19:02 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2019 um 10:18 Uhr
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Demonstranten prügeln sich mit den Neonazis in Schwyz.
Foto: BLICK
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Fabian EberhardStv. Chefredaktor SonntagsBlick

Der Aufmarsch empörte die Schweiz: Anfang März zogen an der Schwyzer Fasnacht zwölf Männer in Ku-Klux-Klan-Kutten durch die Strassen. Sie posierten vor dem Rathaus, zeigten den Hitlergruss. Ein geschmackloser Scherz? Mitnichten. Hinter der Aktion steckten Rechtsextreme.

Heute Nachmittag folgte am gleichen Ort nun die Antwort linker Kreise. Mehr als 300 Menschen demonstrierten gegen Rassismus. Das Motto: Schwyz ist bunt.

Wirklich wohl dabei war den wenigsten. Im Vorfeld kursierten in der rechtsextremen Szene Aufrufe, die linke Kundgebung zu stören. Die Veranstalter befürchteten Übergriffe.

Neonazis besammelten sich in Beiz

Schon kurz nach dem Mittag, eine Stunde vor Beginn der Demo, deutete sich an, dass die Angst nicht unbegründet war. Während Kinder mit ihren Eltern am Bahnhof Schwyz noch letzte Transparente gegen Fremdenfeindlichkeit malten, tranken in der Beiz nebenan Dutzende Neonazis Bier.

Um 14 Uhr lief die bewilligte  Demo los Richtung Hauptplatz im Zentrum. Familien mit bunten Ballons, Migranten und vermummte Antifaschisten. Eines hatten sie alle gemeinsam: Sie wollten ein Zeichen gegen die rechte Subkultur setzen, die sich in der Innerschweiz in den letzten Jahren etabliert hat. Denn der Ku-Klux-Klan-Aufmarsch war kein Zufall: Der Kanton Schwyz ist eine Hochburg der rechtsextremen Szene.

SVP-Gemeindepräsident redet Problem klein

Von der etablierten Politik wird das Problem in Schwyz kleingeredet. Gemeindepräsident Xaver Schuler (SVP) sagtekürzlich: «Wir hatten in Schwyz bisher keine rechtsextremen Situationen. Es ist total neu und ungewohnt für unsere Region.» Ihm antworteten die Demonstranten mit weissen T-Shirts mit der Aufschrift: «Genug geschwiegen, geduldet, gedeckt.»

Schon kurz nach Demo-Start kam es zur Konfrontation. 50 Neonazis pöbelten gegen die Demonstranten, provozierten mit Hitlergrüssen. Dann flogen Flaschen, die beiden Lager prügelten aufeinander ein. Mindestens ein linker Demonstrant wurde dabei verletzt.

Demo friedlich beendet

Doch wo war die Polizei? Die meisten Beamten waren damit beschäftigt, den Verkehr zu regeln. Lange griff niemand ein – obwohl sich solche Szenen abgezeichnet hatten.

Ein Polizist am Rande der Demo sagte zu SonntagsBlick: «Wir haben den Befehl, uns zurückzuhalten. Wir können leider nichts tun.» Die Polizei betonte später, dass sie die Gruppierungen innerhalb von Sekunden trennen konnte.

Immerhin: Die Situation beruhigte sich schnell wieder, die Demo ging friedlich zu Ende. Kinder bliesen Seifenblasen in die Luft, Linksradikale schrien Parolen: «Aufruhr Widerstand es gibt kein ruhiges Hinterland!»

Auf dem Hauptplatz beendeten die Organisatoren die Kundgebung. Rundherum standen Rechte: Neonazis aus dem Umfeld des Blood-and-Honour-Netzwerks, Aktivisten der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) und rechte Jugendliche aus der Gegend.

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