Böser Polterabend
«Wir schwören, wir sind unschuldig!»

So haben sich die Laimbacher-Brüder den Polterabend nicht vorgestellt. Was ein feuchtfröhlicher Spass hätte werden sollen, endete in einer Massenschlägerei mit Verletzten.
Publiziert: 26.06.2013 um 00:01 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:26 Uhr
1/4
Schwinger-Trio: Laimbacher-Brüder Ivo, Adi und Philipp (v. l.).
Foto: Toto Marti
Von Gabriela Battaglia und Ralph Donghi

Es sollte sein Tag werden. «Freunde überraschten mich mit einem Polterabend», sagt Ivo Laimbacher (28). Doch der Spass endete brutal. Mit einer Schlägerei, drei Verletzten, kaputten Gläsern und Stühlen. «Ich bin sehr enttäuscht, dass es so ausartete», sagt Laimbacher. Der Schwinger aus Brunnen SZ will Ende September heiraten.

Der Polterabend beginnt am Samstag um elf Uhr bei einer Schnapsbrennerei in Schwyz. Rund 35 Personen kommen. Auch die beiden Brüder Ivo Laimbachers, die Kranzschwinger Adi (32) und Philipp (30), sind da.

Im Partybus unterwegs

Nach grillierten Steaks, Salat und Bier fahren die Gäste in einem Partybus Richtung Luzern, wie die «Neue Luzerner Zeitung» schreibt. In Arth SZ machen sie in einer Bar halt.

In Luzern geht die Poltergruppe an den See. «Ich spielte dort noch auf meinem Schwyzerörgeli», sagt Ivo Laimbacher. Die Stimmung ist ausgelassen. «Dann wollten wir ins Roadhouse. Ich trug eine Art Clownkostüm, ein Polterkleid.»

Ivo Laimbacher will mit zwei Kollegen zum Eingang der Bar. Es ist kurz vor 20 Uhr. «Die Türsteher wollten uns nicht reinlassen. Ein Security sagte zu mir, ich könne so nicht rein. Ich nahm meinen Orgelkasten und ging weg.»

Ivo Laimbacher bleibt in der Nähe stehen: «Ich sah, wie ein Security einen von unserer Gruppe packte. Dann ging es plötzlich los.»

«So Sachen macht man nicht»

Rund 30 Personen gehen vor dem Roadhouse aufeinander los. «Ich sah Leute, die gar nicht zu unserer Gruppe gehörten», sagt Ivo Laimbacher. «Ich ging auf Distanz, beobachtete das Ganze von weitem. Dann ging ich ganz weg. So Sachen macht man nicht.»

Auch Adi und Phi­lipp Laimbacher sagen, sie seien nicht an der wüsten Schlä­gerei beteiligt gewesen. Adi Laimbacher: «Ich sah nur noch Gläser am Boden, Leute mit blutigen Händen.» Und Philipp Laimbacher: «Als wir bei der Bar ankamen, war die Schlägerei schon vorbei.»

Ein Cousin der drei Schwinger, Bruno Laimbacher (33), bekommt das Ganze hautnah mit: «Ich sass mit einem Kollegen vor dem McDonald’s. Ich sah ­einen Mann, der zwei Stühle vor der Bar rumwarf. Er war keiner von uns. Es war ein Passant. Ich ging hin und packte ihn.»

Die Polizei beendet schliesslich die Massenschlägerei.

Die Laimbacher-Brüder sind stinksauer. «Wir schwören, wir sind unschuldig. Ein paar Leute haben sicherlich zu viel getrunken. Mit denen muss ich noch ein Wörtchen reden. Wir wollen nicht für sie den Kopf hinhalten», sagt Ivo Laimbacher.

Die Besitzerin der Bar erstattete wegen Sachbeschädigung Anzeige.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?