Andreas Marty vom Interkantonalen Axen-Komitee
«Das Projekt ist zu gross!»

Die Axenstrasse ist wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Dabei gäbe es seit Jahren ein Projekt, die die Strasse sicherer machen könnte. Andreas Marty vom Interkantonalen Axen-Komitee bekämpft dieses – doch warum?
Publiziert: 16.08.2019 um 23:36 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2019 um 15:34 Uhr
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Die Axenstrasse ist seit einem Felssturz Ende Juli gesperrt.
Foto: keystone-sda.ch
Flavio Razzino

Die Axenstrasse ist wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Am 28. Juli verfehlte ein zwölf Tonnen schwerer Felsbrocken die Strasse nur knapp. Das Risiko weiterer Murgänge ist gross.

Zwar sind die Arbeiten an der Strasse derzeit in vollem Gang: am Samstag haben Experten zwei Blöcke von rund 1000 Tonnen gesprengt. Jedoch haben sie oberhalb der Sprengstelle zwei noch grössere Brocken entdeckt. Die müssen nun auch erst zerkleinert werden, bevor die Strasse wieder geöffnet wird – voraussichtlich erst Mitte September.

So sehen die Arbeiten an der Axenstrasse aus
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Nur mit Helikopter möglich:So sehen die Arbeiten an der Axenstrasse aus

Folge der Sperrung: Verkehrschaos, Kurzarbeit, Lohnausfälle in der Region (BLICK berichtete). Schon lange fordern die Einheimischen, besonders in Sisikon UR, einen sicheren Tunnel. Doch Umweltschützer, aber auch das Interkantonale Axen-Komitee verhindern den Bau mit Einsprachen. 

«Sisikon will die Taube auf dem Dach»

Andreas Marty, SP-Kantonsrat aus Schwyz und Mitglied des Komitees, stellt klar: «Wir haben nichts gegen eine Umfahrungstrasse für Sisikon – aber das geplante Projekt mit den Tunneln bis Brunnen SZ ist einfach zu gross!» Das würde zu viel Verkehr bedeuten. 

Zudem widerspreche das von Kanton und Bund vorangetriebene Projekt der Alpeninitiative, die 1994 vom Volk angenommen worden sei. «Dies, weil die heutige Hauptstrasse zu einer Schnellstrasse ausgebaut wird und das Ziel damit klar ein Kapazitätsausbau ist – dafür fehlt jedoch die gesetzliche Grundlage», so Marty.

Der Gemeinde Sisikon sei die Unterstützung für eine Ortsumfahrung – ebenfalls mit einem Tunnel – zugesagt worden. «Doch sie wollte nicht den Spatz in der Hand, sondern wie Kanton und Bund die Taube auf dem Dach», so Marty.

«Auch mit einem Tunnel wäre die Strasse jetzt gesperrt»

Tatsächlich sei aber auch mit dem grossen Tunnel-Projekt die Axenstrasse nicht komplett sicher vor Felsstürzen, glaubt Marty. «Auch wenn der geplante neue Tunnel bereits fertiggestellt wäre, könnte heute die Strasse nicht offengehalten werden.»

An der Abbruchstelle befinde sich auch die neue Strasse nicht im Tunnel. «Geplant ist dort vielmehr eine Galerie, die sich näher am Berg befindet als die heutige Strasse und Felsbrocken der aktuellen Grösse von Hunderten von Tonnen nicht standhalten könnte», so Marty.

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