Spätestens seit dem Einreisestopp, den die USA verhängt haben, ist klar: Die Schweiz ist in den Augen einiger Staaten ein Risikoland. Mit über 850 Infizierten und 7 Toten (Stand am Freitagmorgen) ist die Schweiz zumindest sicher eines der Länder, das weltweit am stärksten vom Coronavirus betroffen ist.
Die USA sind aber bei weitem nicht der einzige Staat, der eine solche Sperre für Reisende aus der Schweiz verhängt hat. «Vermehrt gelten Reisebeschränkungen auch spezifisch für Reisende aus Europa und der Schweiz», heisst es auf der Internetseite des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Die Vorschriften können von einem Land zum anderen unterschiedlich sein und würden sich laufend ändern, schreibt das EDA. Hier ein Überblick:
Länder in Europa machen Grenzen dicht
Tschechien schliesst seine Grenzen unter anderem für Schweizer, Österreicher, Italiener und Deutsche. Die Slowakei zieht nach und macht ebenfalls ihre Grenzen dicht. Seit Freitagmorgen werden die Grenzübergänge zu allen Nachbarländern ausser Polen streng kontrolliert. Wer keinen Wohnsitz im Land nachweisen kann oder über einen gültigen slowakischen Reisepass verfügt, muss draussen bleiben.
Sperren gelten auch in gewissen Balkanländern. Serbien verhängte bereits am Dienstag einen Einreisestopp für Schweizer. Wie die Zeitung «Express» schreibt, hat nun auch der Kosovo beschlossen, alle Flüge aus Gebieten mit mittlerem und hohem Coronavirus-Risiko vorübergehend auszusetzen – dazu gehöre auch die Schweiz. Und aus der Schweiz dürfen keine Flugzeuge mehr in Malta landen. Zudem führt Österreich Grenzkontrollen zur Schweiz ein und streicht alle Flüge in unser Land. Einen offiziellen Einreisestopp gibt es aber nicht.
Einreisestopps im Nahen Osten
Saudi-Arabien verhängte einen Einreisestopp für alle 27 Länder der EU sowie für weitere Staaten in Asien und Afrika. Die Schweiz ist davon ebenfalls betroffen. Zusätzlich setzt das Land alle internationalen Flüge für zwei Wochen aus. Israel verlangt bei der Ankunft eine 14-tägige Quarantäne in einer privaten Unterkunft, ansonsten wird die Einreise verweigert.
Auch das Sultanat und beliebte Touristenziel Oman kündigte an, vorerst keine Touristenvisa mehr auszustellen. Ab Sonntag dürfen demnach keine Besucher mehr ins Land und keine Kreuzfahrtschiffe mehr in den Häfen des Landes anlegen. Bürger wurden angehalten, nur in dringenden Fällen zu reisen.
Südamerika schottet sich ab
Auch Südamerika schottet sich wegen des Coronavirus zunehmend gegen Europa ab. Argentinien, Bolivien, Paraguay, Peru und Venezuela kündigten am Donnerstag vorübergehende Verbote von Flügen aus Europa an. In Argentinien sagte Staatschef Alberto Fernández, Flüge aus Europa sowie unter anderem auch aus den USA und China würden für 30 Tage gestoppt.
In Venezuela untersagte Präsident Nicolás Maduro für einen Monat alle Flüge aus Europa. Ähnliche Flugverbote wurden von den Regierungen von Bolivien, Paraguay und Peru verhängt. Lateinamerika gibt es inzwischen mehr als 250 bestätigte Coronavirus-Ansteckungsfälle – mindestens drei Menschen starben. Auch das zentralamerikanische Land El Salvador verhängt eine 30-tägige Einreisesperre für alle Ausländer. Und: Wer in Neuseeland einreisen will, muss sich gleich nach der Ankunft für 14 Tage in Quarantäne begeben. (SDA/bra)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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