Bluttat in der Westschweiz
Ex-Freund (19) gesteht Tötung von Sara M. (†17)

Über eine Woche wurde Sara M. (†17) aus Baulmes VD vermisst, bis sie schliesslich tot in Yverdon-les-Bains aufgefunden wurde. Unter Tatverdacht: ihr Ex-Freund (19). Bekannte erzählen von der turbulenten Beziehung.
Publiziert: 08.01.2020 um 03:49 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2020 um 15:03 Uhr
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Sara M. (†17) wurde an der Avenue William-Barbey in Yverdon zum letzten Mal lebend gesehen.
Foto: Kapo VD

Zehn Tage haben Familie und Freunde um sie gebangt. Und gehofft. Doch am 7. Januar fand man die Leiche der vermissten Sara M.* (†17) aus Baulmes VD. Der Teenager wurde vermutlich getötet, wie die Kantonspolizei Waadt mitteilte.

Sie nahm in diesem Zusammenhang ihren Ex-Freund M. H.* aus Lausanne fest. Am Mittwoch gibt die Polizei bekannt, dass der 19-Jährige geständig ist. Tags zuvor befragten die Ermittler den Verdächtigen während einer mehrstündigen Einvernahme.

Er tötete sie am Seeufer

M. H. erzählte, seine Ex-Freundin am 27. Dezember gegen 13.30 Uhr in Yverdon-les-Bains getroffen zu haben. Sie seien zusammen dem Canal du Bey entlang gegangen, bis zum Seeufer. Dort habe er sie getötet. Ihre Leiche habe er in einem Sumpf abgelegt. Dort wurde die junge Afghanin zehn Tage später gefunden.

Kurz vor ihrem Tod war Sara M. noch mit ihrer kleinen Schwester (14) unterwegs, erzählte ihr noch vom anstehenden Treffen mit ihrem Ex-Freund.

«Sie dachte, sie wären wieder zusammen»

Das Paar führte eine turbulente Beziehung. Ein ständiges Auf und Ab mit etlichen Pausen. «Sie dachte, sie wären jetzt endlich wieder zusammen», sagt eine Freundin von M. zu «20 Minutes».

Die ebenfalls aus Afghanistan stammende M. und ihr Ex-Freund lernten sich 2015 in einer Flüchtlingsunterkunft in Sainte-Croix kennen. M. lebte dort alleine. «Sie liebten sich sehr, aber er war manchmal instabil. Er wurde anderswo auch schon in die Psychiatrie eingeliefert», sagt ein gemeinsamer Bekannter.

Mutter war gegen die Beziehung

Eine andere Quelle berichtet «20 Minutes», dass M.s Familie nichts von der Liebelei hielt: «Ihre Mutter hat alles getan, um diese Beziehung zu beenden.»

M. H. gehöre in Afghanistan einer als minderwertig geltenden ethnischen Gruppe an. Warum er seine Ex-Freundin tötete, ist noch unklar. Zum Tathergang gibt die Polizei keine Auskunft. M. H. sitzt nun in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen noch.

«Sie war eine Kämpferin»

Saras Angehörige stehen derweil unter Schock. Ein Verwandter von sagt zu «24 heures», dass sie ein charmantes Mädchen gewesen sei. «Sie hatte hier ein Leben vor sich», sagt er. Ihre Intergration sei nicht immer einfach gewesen – der Umgang mit den kulturellen Unterschieden sei für sie schwer gewesen. «Sie hatte gelitten, aber sie war eine Kämpferin», sagt er.

Auch auf Social Media ist die Anteilnahme gross. «Ruhe in Frieden», heisst es beispielsweise. In der Schule der 17-Jährigen und ihrer Geschwister in Sainte-Croix wurde eine Krisenstelle geschaffen, um den Schülern zu helfen, den Tod des Mädchens zu verarbeiten. (noo/bra/voi/nl/hah)

* Namen der Redaktion bekannt

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