Todesfahrer von Caux VD im Ausland abgetaucht – Polizei wartet
«Wir hoffen, dass er sich meldet»

In Caux VD ist letzten Mittwoch ein mit sechs Hotelfachschülern besetzter Peugeot 308 von der Strasse abgekommen. Der 19-jährige Felipe kam ums Leben. Der Unfallfahrer, ein 18-jähriger Ägypter, ist entweder nach Frankreich oder nach Ägypten abgehauen. Noch hofft die Polizei, dass er zurückkehrt.
Publiziert: 07.06.2017 um 13:48 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:27 Uhr
Autounfall in Caux VD
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Mitschüler werden psychologisch betreut:Autounfall in Caux VD
Stéphanie Jenzer

In Caux VD, auf der Route de Jaman, stürzten am Mittwochabend sechs Jugendliche in einem schwarzen Peugeot 308 rund 100 Meter einen Hang hinab. Im Auto sassen sechs Schüler der Hotelfachschule Glion. Felipe (19) aus Costa Rica wurde beim Crash aus dem Wagen geschleudert und starb noch auf der Unfallstelle. Schuld ist ein 18-jähriger Ägypter. Er sass am Steuer, war betrunken und fuhr zu schnell.

1,18 Promille hatte er laut Kantonspolizei Waadtland im Blut (BLICK berichtete). Eine erste Befragung durch die Polizei hat bereits letzten Donnerstagmorgen stattgefunden – einen Tag nach dem Unfall. Seither fehlt jede Spur vom Unfallfahrer. Wie die Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt, sei er ins Ausland geflohen. 

Polizei hat ihn nicht verhaftet

«Er hat die Schweiz verlassen, ohne irgendjemandem etwas zu sagen», sagt Polizeisprecher Jean-Christophe Sauterel zu BLICK. Wie ist das möglich? Warum wurde der Ägypter nach der ersten Befragung nicht sofort verhaftet? Bestand beim Ägypter keine offensichtliche Fluchtgefahr?

«Wir wussten nach der ersten Einvernahme noch nicht, wer das Auto gefahren hat», sagt Sauterel. Deshalb habe man ihn nicht festhalten können. Aber: «Die Polizei hat präzise Hinweise, in welchem Land er jetzt ist.» Ob der 18-Jährige sich momentan in Ägypten oder Frankreich befindet, lässt er aber offen.

Er wollte wohl einer Bestrafung durch die Justiz entgehen, wie Sauterel vermutet. Er könnte wegen fahrlässiger Tötung, Trunkenheit am Steuer und Verletzung der Verkehrsregeln zur Rechenschaft gezogen werden. Die zuständige Staatsanwaltschaft führt nun die Ermittlungen gegen den Ägypter. 

Ermittlungen der Polizei abwarten

Staatsanwalt Hervé Nicod betreut den Fall. «Sobald wir von der Polizei Bescheid bekommen, werden wir versuchen, den Ägypter zu kontaktieren», sagt er. Allerdings stehe man momentan noch am Anfang der Ermittlungen. Bis jetzt habe er noch keinen Kontakt mit dem Jugendlichen gehabt. «Wir warten noch. Immerhin hat er einen Kollegen auf dem Gewissen, da kann es gut sein, dass er einfach noch ein bisschen Zeit braucht, um das Ganze zu verarbeiten.»

Falls es Nicod nach mehrmaligem Versuchen nicht gelingen sollte, den jungen Mann zu kontaktieren, gäbe es mehrere Möglichkeiten. «Entweder wird der Fall direkt ans Gericht weitergegeben und dort über seine Strafe diskutiert oder aber wir stellen einen internationalen Haftbefehl aus und geben seine Daten an die Zollverwaltungen weiter.» Zuallererst müsse man ihm aber die Chance geben, sich selbst bei der Polizei und der Staatsanwaltschaft zu melden.

Ägypter lebte in der Hotelfachschule 

In der Hotelfachschule in Glion VD, wo Felipe und auch der Todesfahrer Kurse besuchten, bestätigt man BLICK, dass der Ägypter ein Zimmer auf dem Campus hatte. Auf die Frage, ob er vor seiner Flucht ins Ausland sein Zimmer geräumt habe oder einfach so verschwunden sei, sagt Sprecherin Alexia Lepage: «So lange die Ermittlungen laufen, möchten wir uns nicht weiter zum Fall äussern. Derzeit gelten all unsere Bemühungen der Unterstützung von Felipes Familie und unseren Studierenden.»

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