Grosse Emotionen bei der Eröffnungsmesse für die Patrouille des Glaciers (PdG) am Dienstagnachmittag in Zermatt VS. Der Kommandant des Extrembergrennens, Oberst Max Contesse (64), bat die Teilnehmer um eine Gedenkminute für verschollene Berggänger.
Insbesondere galt die Schweigeminute auch dem deutschen Milliardär Karl-Erivan Haub (†58). Der Chef des Tengelmann-Konzerns ist am 7. April beim Training für die PdG in der Region des Klein Matterhorns verschwunden (BLICK berichtete).
«Das zeigt den Zusammenhalt»
Es war das erste Mal, dass bei der Eröffnungsmesse eines Teilnehmers gedacht wurde. Die Gedenkminute habe aber nicht nur Herrn Haub gegolten, sondern allen verschollenen Berggängern, sagt Godefroy Schrago, Kommunikationsbeauftragter der PdG zu BLICK.
«Aber es trifft uns natürlich viel stärker, wenn ein Teilnehmer des Rennens beim Training in der Region verunglückt.» Unter Berggängern komme man häufig zusammen, wenn etwas Schlimmes passiert sei, so Schrago. «Das zeigt den grossen Zusammenhalt in der Gemeinschaft.»
Keine Hoffnung mehr
Karl-Erivan Haub war ein sehr erfahrener Berggänger und soll schon mehrere Male an dem alle zwei Jahre stattfindenden Extrembergrennen, bei dem die Sportler auf 53 Streckenkilometern zwischen Zermatt und Verbier VS rund 8000 Höhenmeter überwinden müssen, teilgenommen haben.
Die Rettungskräfte haben die Hoffnung aufgegeben, den Milliardär noch lebend zu finden. Auch seine Familie sieht keine Überlebenschancen mehr für ihn. Mittlerweile hat sein Bruder die Leitung des Familienkonzerns übernommen. (krj)