Foto: Keystone

Nach tödlichem Selfie in der Westschweiz
Ist der Creux-du-Van genügend gesichert?

Für ein Selfie am Creux-du-Van begeben sich Menschen zentimeternahe an den Abgrund. Ein Walliser ging am Wochenende zu weit und stürzte in den Tod. Gesichert ist die Naturschönheit nicht. Müssen die Behörden reagieren?
Publiziert: 04.06.2019 um 15:13 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2019 um 13:50 Uhr
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Am Creux-du-Van (NE) verunglückte ein Walliser tödlich, weil er ein Selfie knipsen wollte. Der Kreis markiert die Stelle, an welcher der Mann in die Tiefe stürzte.
Foto: BLICK Leserreporter

Am Creux-du-Van (NE) stürzte vergangene Woche ein Schweizer in den Tod. Ein 35-jähriger Walliser wollte ein Selfie knipsen, wagte sich allerdings zu weit an den Rand der Naturschönheit vor und fiel über die Klippen. Die Freundin versuchte noch, ihn zu retten. Vergeblich. Die Rettungskräfte fanden am Fuss der Felswand nur noch die Leiche des Mannes.

Der Tod macht die Menschen betroffen. «Ich werde nie die Schreie seiner Freundin vergessen! Schrecklich! Schrecklich! Es läuft mir noch immer kalt den Rücken herab», schreibt Annemarie Barnes auf Facebook. 

Nicht der erste Tote am Creux-du-Van

Die Anteilnahme in den sozialen Netzwerken ist riesig. Am Creux-du-Van kam es auch in der Vergangenheit zu tragischen Vorfällen. So wurden 2015 am Fusse des Felsenkessels die Leichen eines 45-jährigen Mannes und von zwei Kindern gefunden, der Mann hinterliess einen Abschiedsbrief. Nur wenige Hundert Meter davon entfernt lag die Leiche einer 45-Jährigen, deren Tod gemäss Behörden allerdings keinen Zusammenhang mit dem Familiendrama hatte. 

Das Selfie-Knipsen am Creux-du-Van gehört zudem zu den Lieblingsbeschäftigungen der Touristen. Auf Instagram präsentieren Hunderte stolz ihre Bilder, die oft nur wenige Zentimeter vom Abgrund entfernt aufgenommen wurden.

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«Immun gegen Unfälle sind wir nicht»

Müssten die Behörden deshalb reagieren? «Jedes Jahr wird das Naturschutzgebiet von Zehntausenden Touristen durchquert. Immun gegen Unfälle sind wir nicht, glücklicherweise kommen sie aber selten vor», sagt ein Sprecher des Kantons Neuenburg zu BLICK.

Doch ein Geländer anzubringen, ist laut Kanton nicht nötig. «Die vor einigen Jahrzehnten errichtete Trockenmauer dient als Wall und schafft eine natürliche Sicherheit zwischen Weide und Klippe.» Auf der Klippenseite würde sich zudem ein kleiner Pfad befinden. «Wenn dieser von den Touristen begangen wird, werden sie zu keinem Zeitpunkt in eine gefährliche Position oder zu nahe an die Klippe geführt». 

Der Unfall vom Wochenende und die zahlreichen Instagram-Bilder zeigen allerdings, dass viele der Touristen diese Sicherheitszonen ignorieren. (vof)

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