Unzählige weisse Rosen und brennende Grabkerzen erinnern in Morges VD an die grausame Tat vom Samstagabend. Passanten bleiben an der Dönerbude stehen und gedenken Rodrigo G.* (†29). Kaltblütig wurde der Portugiese beim gemütlichen Abendessen mit seiner Familie erstochen. Er verlor so viel Blut, dass er noch im Imbiss verstarb.
Pikant: Kurz nach dem Delikt wird bekannt, dass die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernimmt. Denn sie schliesst einen Terrorakt nicht aus.
Cousin von Rodrigo G.* ist fassungslos
Gemäss Recherchen von SRF ist der mutmassliche Mörder (26) ein einschlägig bekannter Islamist aus dem Grossraum Lausanne VD. Er soll einen Schweizer Pass besitzen und aus einer türkischen Familie stammen. Sein Strafregister: Alles andere als lupenrein! Zudem soll er psychische Probleme haben.
BLICK trifft am Dienstag den Cousin des Ermordeten. Die Trauer steht ihm ins Gesicht geschrieben, seine Augen sind wässrig und leer. Er spricht stellvertretend für die Familie und sagt: «Wir sind alle müde, haben kaum geschlafen. Wir können nicht glauben, was passiert ist.»
«Er war sehr beliebt»
Auch die Arbeitskollegen von Rodrigo G. stehen unter Schock. «Er fehlt sehr», sagt sein Vorgesetzter Ricardo Mendes (35) vom Transportunternehmen Duperrex Frères SA. «Wir sind am Montag zusammen an den Tatort gefahren, um zu trauern», so der Chef weiter. Der Tote habe seit etwa zwei Jahren als Chauffeur bei der Firma gearbeitet und sei sehr beliebt gewesen.
Auch der Inhaber des Kebab-Ladens Günel Abdur Kadir hat das Mordopfer gemocht. «Er war Stammgast hier. Jedes Wochenende kam er mit seiner ganzen Familie her», erinnert sich der Gastronom.
«Ein Stich – und er war tot»
Die Tat erlebte der Kebab-Chef hautnah mit. «Der Mörder kam rein und ging direkt zu Rodrigo. Ein Stich – und er war tot», so der Imbiss-Inhaber. Danach sei der Täter sofort abgehauen. «Wir haben alle geweint und geschrien», so Kadir. Er weiss: Die blutigen Bilder kann er wohl nie mehr vergessen.
* Name geändert