Das Coronavirus ist nicht aufzuhalten. Nach weltweit über 3300 Toten ist am frühen Donnerstagmorgen auch in der Schweiz erstmals ein Mensch an einer Infektion mit dem Erreger gestorben.
Beim ersten Corona-Toten in der Schweiz handelt es sich um eine 74-jährige Frau. Sie wurde am Dienstag mit Atembeschwerden ins Universitätsspital Chuv in Lausanne eingeliefert. Die Waadtländer Behörden informierten am Donnerstagnachmittag an einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit. Die Patientin sei auf der Isolierstation behandelt worden.
Zustand verschlechterte sich in kurzer Zeit
Am Mittwoch sei ihr Zustand zuerst stabil gewesen, sagt Chuv-Direktor Philippe Eckert an der Pressekonferenz. In der Nacht hätten sich die Atembeschwerden jedoch in kurzer Zeit dramatisch verschlechtert. Am frühen Donnerstagmorgen sei die betagte Frau schliesslich gestorben.
Die Frau galt den Informationen zufolge wegen einer chronischen Krankheit als Risikopatientin. Der Waadtländer Kantonsarzt Karim Boubaker erklärt auf eine entsprechende Frage eines Journalisten, dass sich die verstorbene Coronavirus-Patientin vermutlich auf einer Norditalien-Reise ansteckte. «Sie war eine der ersten Personen, die im Kanton unter Infektionsverdacht standen.»
Weitere Informationen zur Verstorbenen wollen die Spital-Verantwortlichen und die Behörden aus Rücksicht auf die ärztliche Schweigepflicht und die Trauerfamilie nicht bekanntgeben. Jedoch wurden Massnahmen ergriffen, um das Risiko einer Ansteckung der Familie zu evaluieren und die Angehörigen zu schützen. Gesundheitsvorsteherin Rebecca Ruiz (SP) drückte der Familie der Verstorbenen ihr Beileid aus.
Zahlreiche neue Fälle gemeldet
Laut dem Kantonsarzt finden die meisten Übertragungen «in der direkten Umgebung einer bereits angesteckten Person und eher im familiären Rahmen» statt.
Schweizweit dürften sich inzwischen über 100 Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. In mehreren Kantonen wurden am Donnerstag neue Fälle gemeldet. Im Kanton Aargau und in Zug kamen je zwei neue Erkrankte hinzu, im Baselbiet drei und im Kanton Luzern einer. Im Tessin wurden drei Mitarbeiter einer medizinischen Einrichtung positiv getestet. In Zürich wurden sechs neue Fälle gemeldet. Zwölf der inzwischen 19 Fälle im Kanton arbeiten oder studieren an der Universität Zürich.
Die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bestätigte Anzahl Infektionen liegt am Donnerstagabend bei 87 Fällen.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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