Wer hats erfunden?
Diese Frau steckt hinter der Tracing-App

Viel wurde in den letzten Tag über sie diskutiert: Die Schweizer Contact Tracing App im Kampf gegen das Coronavirus. Dahinter steckt ein Forscherteam, über das kaum berichtet wird.
Publiziert: 17.05.2020 um 00:06 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2020 um 09:16 Uhr
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Doch genauso ist bspw. auch Carmela Troncoso (37) an der Entwicklung beteiligt. Die Verschlüsselung und Datensicherheit, das Alleinstellungsmerkmal des Schweizer Modells, ist auf die spanische IT-Expertin zurückzuführen.
Foto: Zvg
Valentin Rubin

Daniel Koch (65) mag «Mr. Corona» sein, der Epidemiologe Marcel Salathé (44) aber ist «Mr. Corona-App». Vor den Medien oder online: Meist gibt ­Salathé darüber Auskunft.

Umso bemerkenswerter war vor einer Woche die Aussage von Michael ­Hengartner (53), dem Präsidenten des ETH-Rats, im SonntagsBlick Magazin: «Professorin Carmela Troncoso und ihre Kollegen von der EPFL und der ETH Zürich haben eine App entwickelt, mit der sich rekon­struieren lässt, wer wen getroffen und vielleicht angesteckt hat.»

Kein Wort über Marcel Salathé.

Eine Frau entwickelte das Kernstück der App

Der Grund ist einfach: Hinter der Tracing-App steckt ein vielköpfiges Team, Salathé gehört dazu. Die Verschlüsselung jedoch, das Kernstück der Smart­phone-Anwendung, hat die spanische IT-Expertin und EPFL-Profes­sorin Carmela Troncoso (37) entwickelt.

Bis zu 15 Stunden täglich, so berichtet das ­Magazin «L’illustré», tüftelt sie an der App. Über die Wissenschaftlerin wird in der Westschweiz selten, in der Deutschschweiz nie berichtet. Denn: Wissenschaft muss – gerade in Krisenzeiten – interdis­ziplinär sein.

Einsame Genies oder gar Superstars passen da nicht ins Bild.

So funktioniert die Corona-App

DP3T ist eine von der EPFL und der ETH Zürich initiierte App, die helfen soll, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. So funktioniert die App: Erkrankt eine Person an Covid-19, erhält sie von ihrem Arzt einen Code, den sie eintippt. In der Folge werden alle Anwender der App gewarnt, die sich in den letzten zwei Wochen in der Nähe der infizierten Person aufgehalten haben – und aufgefordert, sich in Quarantäne zu begeben oder einen Arzt aufzusuchen. Im Zentrum des Projekts steht der Datenschutz: Die individuellen Bewegungsdaten werden lokal auf dem Smartphone gespeichert – und sollen so vor Missbrauch geschützt sein.

DP3T ist eine von der EPFL und der ETH Zürich initiierte App, die helfen soll, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. So funktioniert die App: Erkrankt eine Person an Covid-19, erhält sie von ihrem Arzt einen Code, den sie eintippt. In der Folge werden alle Anwender der App gewarnt, die sich in den letzten zwei Wochen in der Nähe der infizierten Person aufgehalten haben – und aufgefordert, sich in Quarantäne zu begeben oder einen Arzt aufzusuchen. Im Zentrum des Projekts steht der Datenschutz: Die individuellen Bewegungsdaten werden lokal auf dem Smartphone gespeichert – und sollen so vor Missbrauch geschützt sein.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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