Wasserversorger schlagen Alarm
Zu viele Pestizide im Schweizer Trinkwasser

Schweizer Wasserversorger warnen vor zu viel Pestizid im Grundwasser. Jede fünfte Trinkwasserfassung weist eine zu hohe Konzentration auf.
Publiziert: 18.06.2017 um 03:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:10 Uhr
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in Landwirt versprüht ein Pflanzenschutzmittel.
Foto: Keystone

Bei sommerlicher Hitze ein erfrischendes Glas Wasser trinken, denn Wasser ist gesund... Aber Achtung! An jeder fünften Trinkwasserfassung würden mittlerweile zu hohe Pestizid-Konzentrationen gemessen, schreiben die Schweizer Wasserversorger in einem neuen Positionspapier. Das berichtet die «NZZ am Sonntag».

Weiter heisst es laut der Zeitung in dem Papier: «Die festgestellte Trendentwicklung ist besorgniserregend.» Laut Martin Sager, dem Direktor des Vereins des Gas- und Wasserfaches, ist unbedingt zu vermeiden, dass immer mehr und auch neue Stoffe ins Wasser gelangen. Die Gefahr: Man werde sonst künftig kein naturnahes Trinkwasser mehr anbieten können, ohne dieses zuvor für viel Geld aufzubereiten.

Helfen könnten gezielte Verbote von Pestiziden. Das fordern Fachleute als Gegenmassnahme. Zumindest in den Schutzzonen um die Wasserfassungen soll der Einsatz von Pestiziden künftig komplett untersagt werden.

Gleichzeitig pocht der Verein auf einen konsequenteren Vollzug der schon geltenden Vorschriften. Heute seien nur 60 Prozent der Grundwasserzonen effektiv als Schutzzonen ausgeschieden. Und auch bei diesen lasse das Schutzniveau häufig zu wünschen übrig. Gründe dafür seien durchführende Strassen, die Industrie oder die Landwirtschaft.

Die Wasserversorger verlangen nun, dass der Bund die gewünschten Verbesserungen verbindlich in den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel aufnimmt, der bald verabschiedet werden soll. Ansonsten wollen sie weitere politische Schritte prüfen.

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