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Neue Zahlen der Militärpolizei zeigen, dass sich beim Einrücken oder Abtreten nicht alle an die Vorgabe «beste Armee der Welt» des ehemaligen Verteidigungsministers Ueli Maurer halten. Einige orientieren sich am Grundsatz «schlampigste Armee der Welt».
In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres landeten nicht weniger als 18 «vergessene Waffen» bei der Transportpolizei der SBB. Dies verkündete der Interimskommandant der Militärpolizei, Christophe Schalbetter, laut Offizierszeitschrift «ASMZ» am Jahresrapport Ende 2015.
Für Sicherheitspolitikerin Chantal Galladé (SP/ZH) ist es sehr beunruhigend, «wenn pro Jahr zig Waffen im öffentlichen Raum liegen bleiben». Das stelle ein Sicherheitsrisiko dar. «Man muss die Heimabgabe der Waffen sofort stoppen», fordert Galladé. Auch GLP-Nationalrat Beat Flach (AG) findet es «krass, dass die SBB pro Monat zwei Armeewaffen einsammeln». Flach schlägt vor: «Es sollte mindestens die Möglichkeit für die Soldaten geben, die Waffen nicht nach Hause nehmen zu müssen.»
Selbst SVP-Nationalrat Thomas Hurter (SH) zeigt sich verwundert: «Es ist mir unverständlich, dass man eine Waffe vergessen kann. Ein Wehrmann hat eine besondere Verantwortung für seine Waffe.» Hurter mag aber nicht dramatisieren: «Wenn man die 18 Waffen in Bezug nur schon zu den rund 15'000 Rekruten setzt, die pro Jahr einrücken, ist die Anzahl relativ klein.»
Am Jahresrapport verkündete die Militärpolizei weitere besorgniserregende statistische Fakten zu den ersten neun Monaten 2015. So kam es zu 242 «Zwischenfällen» mit Waffen und Munition. Auch Unfälle beanspruchen die Militärpolizei stark. Wöchentlich verzeichnet sie 13 militärische Verkehrsunfälle. Diese hätten von Januar bis September 2015 insgesamt drei Tote und 55 Verletzte gefordert. Und im Drogenbereich kam es zu 546 Fällen «von Konsum oder Besitz».
Solche Zahlen wurden laut Nationalrat Flach in der Sicherheitskommission in den letzten Jahren nicht thematisiert. «Offensichtlich braucht es die Militärpolizei», fügt der Aargauer aber hinzu. Die Armee will eine Anfrage, die BLICK am Freitag zu den brisanten Zahlen stellte, heute beantworten.
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