Corona-Kritiker feiern Videobotschaft von Zürcher Oberarzt
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Unispital distanziert sich:Corona-Kritiker feiern Videobotschaft von Zürcher Oberarzt

Unispital distanziert sich von umstrittenen Aussagen
Zürcher Oberarzt verharmlost Corona-Epidemie

In einer Videobotschaft kritisiert ein Oberarzt des Zürcher Unispitals die Corona-Schutzmassnahmen der Behörden. Während die Aufnahme fleissig im Internet herumgereicht wird, distanziert sich das Spital von den umstrittenen Aussagen des Mitarbeiters.
Publiziert: 23.05.2020 um 18:14 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2020 um 18:59 Uhr
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Sein Sohn müsse mit Maske zur Schule, sagt Marc Schäufele in seiner Videobotschaft.
Foto: Screenshot Youtube
Andrea Cattani

Die Lage ist ernst. Das lässt einen Marc Schäufele in jedem Satz von ihm spüren. Knapp elf Minuten dauert seine emotionale Videobotschaft zum Thema Coronavirus, die seit einigen Tagen im Internet kursiert. Von den einen wird er für seine Aussagen gefeiert – nicht aber von seinem Arbeitgeber.

Seit vergangenem Dezember arbeitet Schäufele als Oberarzt am Universitätsspital Zürich (USZ). Kernkompetenzen: Allgemeinanästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin. Im Video scheint es denn auch, als würde Schäufele seine Mitteilung direkt aus den USZ-Räumlichkeiten aufzeichnen. Im kühlen Licht spricht er in die Kamera. Schäufele trägt einen weissen Kasack, um den Hals hat er sein Stethoskop gehängt.

Corona-Epidemie wie eine «milde Grippe»

Über die derzeit grassierende Corona-Epidemie hat Schäufele eine ebenso klare wie umstrittene Meinung. Zwar räumt er zu Beginn des Videos ein, dass die Covid-19-Erkrankung nicht selten schwer verlaufen und durchaus tödlich enden könne. Trotzdem hält der Oberarzt vieles am Vorgehen der Behörden für übertrieben. Der Mediziner spricht von Angstmache.

Schäufele mischt in seinem selbstgedrehten Video durchaus legitime Kritikpunkte mit Behauptungen, die unter Experten längst als widerlegt gelten. So fordert er zum Beispiel in einem Moment eine stärkere Lobby für das Pflegepersonal, das jetzt so wichtig sei, während er kurz zuvor das Coronavirus mit einer «milden Grippe» gleichsetzt. Später wiederum spricht Schäufele davon, dass sein sechsjähriger Sohn hier mit Mundschutz zur Schule gehen müsse. Eine solche Weisung wurde von den Behörden in der Schweiz jedoch nie herausgegeben.

«Meinung steht nicht für das USZ»

Schäufeles Ansichten finden in einschlägigen Portalen grossen Anklang. Auch auf Facebook wird das Video, das mittlerweile zwar gelöscht, aber von anderen Nutzern wieder aufgeschaltet wurde, grossen Anklang. Kritiker der in vielen Ländern getroffenen Corona-Schutzmassnahmen fühlen sich durch die Aussagen des USZ-Arztes bestätigt. Endlich rede einer Klartext, so der Tenor.

Weniger Freude hat man beim Zürcher Unispital. Dort will man sich auch auf wiederholte Anfrage nicht gross zur Botschaft des Mitarbeiters äussern. «Das Video und die Aussagen von Dr. Marc Schäufele geben ausschliesslich seine persönliche Meinung wieder und stehen nicht für das Universitätsspital Zürich», heisst es in einer schriftlichen Antwort einzig. Beim Spital seien aufgrund des Videos bereits mehrere Reaktionen eingegangen. Man habe diese «entsprechend beantwortet».

Die Frage, wie man intern auf die Video-Aufzeichnung reagiert hat und ob sie für Schäufele allenfalls Konsequenzen hat, will das Zürcher Unispital ebenfalls nicht kommentieren. Der Oberarzt selber war für BLICK trotz mehreren Anfragen nicht erreichbar.

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