25'000 ausländische Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 25 Jahren könnten dank der erleichterten Einbürgerung den Schweizer Pass bekommen. Doch nur 482 wollten ihn bisher. 337 Anträge sind noch ausstehend, wie die Zahlen des Staatssekretariats für Migration (SEM) zeigen, die der «SonntagsZeitung» vorliegen.
Seit Mitte Februar gilt das neue Verfahren für die dritte Generation von Ausländern bis 25 Jahren. Dass der Schweizer Pass bei den ihnen doch nicht so begehrt zu sein scheint, habe laut dem Genfer Demografieprofessor Philippe Wanner verschiedene Gründe. Zum einen seien die administrativen Hürden und die Kosten des Verfahrens nach wie vor hoch. Zum anderen sehen die Menschen keine besonderen Vorteile, da sie bislang auch gut gelebt hätten. Bei den Männern spiele ausserdem der Militärdienst eine Rolle.
Am meisten Italiener eingebürgert
Die erleichterte Einbürgerung haben bislang am meisten Italiener (255) genutzt, gefolgt von den Türken (65) und den Kosovaren (38). Weiter folgen 30 Spanier sowie je 17 Mazedonier und Portugiesen. Beschwerden gegen erleichterte Einbürgerung gab es laut SEM-Sprecherin Emmanuelle Jaquet bisher keine. 21 Verfahren wurden abgeschrieben, weil die Gebühren nicht bezahlt wurden.
Um die Kriterien zu erfüllen, müssen die Terzos in der Schweiz geboren und auch ein Elternteil muss hier zur Welt gekommen sein. Darüber hinaus muss ein Grosselternteil in der Schweiz ein Aufenthaltsrecht erworben haben oder ebenfalls hier geboren worden sein. Dazu kommen die üblichen Regeln: Die Ausländer müssen eine Landessprache beherrschen, gut integriert sein und sich an die Rechtsordnung halten. Im letzten Jahr wurden insgesamt 46'040 Ausländer eingebürgert. (man)