Vor drei Tagen verunglückte Lucy (†12) auf einem Bahnübergang bei der Haltestelle Neugut in Wallisellen ZH auf dem Velo. Sie wurde von einem Tram erfasst und erlitt tödliche Verletzungen. Es ist bereits der vierte tödliche Unfall seit der Eröffnung des Streckennetzes im Jahr 2010.
BLICK fuhr die Todesstrecke ab und sprach mit Tramchauffeuren, die die betroffene Verbindung zwischen Bahnhof Stettbach und Zürich-Flughafen kennen. «Es ist der Wahnsinn, was wir jeden Tag erleben», sagt einer von ihnen. Vor allem Fussgänger und Velofahrer seien unberechenbar. «Die überqueren die Gleise dauernd im letzten Moment – und wir müssen dann notfallmässig auf die Bremse, um das Schlimmste zu verhindern. Diesen Leuten ist wohl nicht bewusst, wie lang unser Bremsweg ist. Auch dann, wenn das Tram nur langsam fährt.»
Bei der Fahrt zwischen der Haltestelle Giessen in Dübendorf und der Haltestelle Neugut sind die meisten Bahnübergänge mit Barrieren gesichert. An der Stelle, wo Lucy verunglückte, hat es nur eine Drei-Phasen-Ampel.
So kam es zum Drama
Ob die 12-Jährige das Rotlicht missachtet hatte, ist noch unklar. Oder hatte die Ampel einen Defekt? Die Kantonspolizei Zürich gibt auf Anfrage keine neuen Details zum Unfallhergang bekannt. Die Staatsanwaltschaft Winterthur Unterland werde Anfang August über die Ergebnisse der Ermittlungen berichten.
«Mutter mit Kindern vor der Nase durchgerannt»
Die Tramchauffeure leisten auf der Linie 12 weiterhin ihren Dienst. «Eigentlich ist die Strecke nicht besonders schwierig», sagt einer von ihnen. «Gerade deshalb ist es wichtig, dass die Eltern ihren Kindern beibringen, wie sie sich im Verkehr verhalten sollen. Doch mir rannte sogar einmal eine Mutter zusammen mit ihren Kindern vor der Nase durch.»