Die 1939 in Küsnacht geborene sozial-liberale Politikerin starb bereits vor zwei Wochen in der Karwoche am 27. März, wie aus einer Todesanzeige hervorgeht, die am Mittwoch in mehreren Zeitung erschien. Grendelmeier war neben ihrer Politikkarriere auch als TV-Journalistin und Theaterschaffende in Bern und Deutschland tätig.
Die ausgebildete Primarlehrerin sass zunächst im Zürcher Kantonsparlament (1973 bis 1979) und von 1983 bis 1999 im Nationalrat. Ab 1992 präsidierte sie die LdU-Fraktion. Sie war die letzte weibliche Vertreterin des im gleichen Jahr aufgelösten Landesrings der Unabhängigen im Bundesparlament.
Zu ihrem grössten politischen Erfolg zählten Mitte der 1990er Jahren Vorstösse zu nachrichtenlosen Vermögen auf Schweizer Konten. Grendelmeier lieferte damit im Parlament wesentliche Anstösse zur Aufarbeitung der Geschichte der Schweiz während des zweiten Weltkriegs und zur Einsetzung der entsprechenden Bergier-Kommission.
Auf Grendelmeier geht auch der erste Schweizer Extremismus-Bericht zurück. Die ledige Politikerin galt als «Euro-Turbo» und warb für einen Beitritt der Schweiz zur EU. Nach ihrem Rückzug aus der Politik war sie unter anderem als Mediendozentin und Ausbilderin tätig.