Tessiner Eltern filmten Misshandlungen
Eigene Kinder über 100 Mal vergewaltigt

Es ist der schlimmste Kindesmissbrauchsfall im Tessin. Zehn Jahre lang wurden die damals noch kleinen Kinder des italienischen Paares von ganzen Gruppen Erwachsener geschändet.
Publiziert: 11.07.2019 um 16:57 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2019 um 10:39 Uhr
Zehn Jahre lang missbrauchte ein Elternpaar aus dem Raum Bellinzona TI mit ihren Freunden die eigenen zwei Kinder. Besonders das damals kleine Mädchen (Foto Symbolbild) wird über 1000 Mal vergewaltigt.
Foto: picture alliance / Photoshot
Myrte Müller

Die seitenreiche Anklageschrift schockt: Ein italienisches Paar (45 und 50) mit Wohnsitz im Raum Bellinzona TI missbraucht über ein Jahrzehnt lang ihre zwei Kinder. Das Mädchen und der Bub werden auf brutalste Art vergewaltigt und zu sexuellen Handlungen gezwungen. Über 100 Mal! 

Jede Woche sei es mehrfach zu sexuellen Übergegriffen gekommen, so Staatsanwältin Marisa Alfier. Der Tatort sind die eigenen vier Wände. Am Missbrauch hätten auch andere Erwachsene teilgenommen. Meist ging es um Gruppenvergewaltigungen mit drei bis vier Tätern. Besonders gequält worden sei das damals kleine Mädchen. Die Schandtaten wurden auf Video und Fotos festgehalten.

Eltern sind geständig

Der Horror endet erst, als 2016 die Tochter den Missbrauch meldet. Die Eltern werden im April des gleichen Jahres verhaftet und ihre Wohnung auf den Kopf gestellt. Bei der Hausdurchsuchung stösst die Polizei dann auch auf umfangreiches pädopornografisches Material. Die beiden Italiener geben in grossen Zügen die Schandtaten zu. Sie sitzen noch immer in Haft. 

Drei Jahre dauern die Ermittlungen. Jetzt sind sie abgeschlossen, berichtet die RSI. Auf die Schänder wartet ein Prozess wegen Inzest, Vergewaltigung, sexuellen Handlungen an Minderjährigen, sexuelle Nötigung und harte Pornografie.  Zwei psychiatrische Gutachten bestätigen, dass sowohl die Frau als auch der Mann voll schuldfähig seien. Die Staatsanwaltschaft wird über fünf Jahre Gefängnis fordern.

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