Der Deutsche Dirk W.** (29), der seine Freundin, die Britin Anna R.* (†22), in einem Hotelzimmer in Muralto TI getötet haben soll und in U-Haft sitzt, wurde auch schon im Kanton Zürich straffällig. Aber nicht nur.
In Jestetten (D), direkt hinter der Schweizer Grenze, fiel W. bereits einmal auf. In der Nacht vom 10. auf den 11. Februar 2018 war ein 17-Jähriger zusammen mit Freunden auf dem Heimweg, als er äusserst unangenehme Bekanntschaft mit Dirk W. machte. Das berichten die «Schaffhauser Nachrichten».
Achtmonatige Bewährungsstrafe
Zwischen dem Jugendlichen und W. kam es in jener Nacht zu einem Rempler, worauf sich der Teenager beim Hünen W. entschuldigte. Doch der Vorfall hatte W. bereits in Rage versetzt. Seine Begleiter, die ihn zurückhalten wollten, schüttelte er ab, er lief dem 17-Jährigen nach. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd spuckte W. seinem Gegenüber ins Gesicht und versetzte ihm einen Schlag gegen die Hüfte.
Hatte Dirk W. dabei eine Stichwaffe in der Hand? Der Teenager sah plötzlich Blut, musste im Spital behandelt werden. Der Arzt vermutete, dass es sich um eine Stichverletzung handelt. Dirk W. wurde vom Amtsgericht Waldshut für den Angriff zu einer achtmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt.
Auch im Aargau kein Unbekannter
Doch auch im Aargau hat W. einiges auf dem Kerbholz, wie BLICK-Recherchen zeigen. 2015 warf ihm die Staatsanwaltschaft mehrere Vergehen vor: Mehrfacher, teilweise versuchter Betrug, mehrfache Urkundenfälschung und Verletzung der Verkehrsregeln. Dafür verurteilte sie ihn zu einer bedingten Geldstrafe von 13’200 Franken und einer unbedingten Busse von 2’700 Franken. Zudem wurde Dirk W. unter anderem die Strafbefehlsgebühr von 1’750 Franken auferlegt.
Die Verkehrsregelverletzung entstand, als Dirk W. am 1. Januar 2015 um 23.55 Uhr auf der A1 bei Baden Richtung Zürich während der Fahrt in einem Fiat Punto am Handy erwischt wurde.
Akku-Bohrer ergaunert – mit falschem Namen
2014 hatte Dirk W. an drei verschiedenen Tagen als Aargauer Liftmonteur unter anderem Akku-Bohrhämmer, Akku-Winkelschleifer, Akku-Radios und Basis-Sets ergaunert. Dafür ging er in Firmenkleidern in ein Geschäft, verlangte eine Rechnung, unterschrieb den Lieferschein mit einem falschen Namen und nahm die Ware mit. Schadenssumme: 3766.60 Franken. Als er ein viertes Mal aufkreuzte, wurde das Geschäft skeptisch und händigte ihm die Ware nicht mehr aus.
* Name bekannt
** Namen geändert