Damiano Tamagni (22) musste sterben, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war. Brutal haben ihn Ivica G.* (22), Marko T.* (19) und Ivan J.* (20) vor bald einem Jahr an der Fasnacht in Locarno in den Tod geprügelt. Der Prozess gegen die drei jungen Männer hat das Tessin, die ganze Schweiz bewegt. Jetzt haben die Geschworenen ihr Urteil verkündet.
Die beiden Hauptangeklagten Ivica G.* und Marko T.* sind der vorsätzlichen Tötung schuldig gesprochen worden. Sie erhalten 10 Jahre Haftstrafe. Das Gericht folgte damit der Forderung von Staatsanwältin Rosa Item. Diese hatte am vergangenen Donnerstag für die beiden Schläger 10 respektive 10,5 Jahre Gefängnis beantragt.
Die Verteidiger der zwei Hauptangeklagten hatten milde Strafen für Ivica G.* und Marko T.* gefordert. Sie sollten für maximal drei Jahre hinter Gitter. Die Angeklagten hätten nicht die Absicht gehabt, den 22-jährigen Studenten zu töten, sagten ihre Plädoyers. Zudem machte die Anwältin eines Angeklagten für ihren Klienten eine verminderte Zurechnungsfähigkeit wegen Alkohol- und Marihuanakonsum geltend.
Bereits in 3 Monaten frei
Im Fall von Ivan J.* gewichtete das Gericht, dass dieser Damiano als Erster angriff. Er ist zu 2 Jahren und 6 Monate Gefängnis verurteilt worden – 14 Monate davon unbedingt.
Gemäss Staatsanwaltschaft prügelte das Trio knapp eine Minute lang auf das wehrlose Opfer ein. Zuerst erhielt der 22-Jährige offenbar grundlos Schläge gegen Kopf, Bauch und Arme. Nachdem er zu Boden gestürzt war, sollen zwei der Angeklagten ihn mit Fusstritten gegen den Kopf weiter malträtiert haben.
Durch diese Tritte riss laut Anklage eine Arterie des Opfers im Nackenbereich. Der 22-Jährige Damiano verstarb schliesslich an einer Hirnblutung. (sda/bih/mky/lec)
* Namen der Redaktion bekannt