Dramatisches Ende einer Disco-Nacht. Es ist Samstag, 4.30 Uhr. Eine Gruppe Männer steht auf der Auffahrt der Tiefgarage vor der dem Nacht-Club «La Rotonda». Dann taucht Alexander D. M. (21) aus Biasca auf. Der Kosovare mit CH-Pass versetzt Fabrizio C. (44) von hinten einen Karate-Schlag in den Rücken. Einfach so. Fabrizio C. bricht zusammen. Der Sicherheitsdienst des Clubs eilt herbei. Die Männer halten Alexander D.M. fest - bis die Polizei kommt.
Einer von ihnen erzählt Ticinonline: «Dieser Kerl war in Begleitung eines Mädchens. Er hat schon an der Garderobe mit einem anderen Gast randaliert. Wir haben ihn rausgeschmissen. Sehr wahrscheinlich war er aufgebracht. Unter Einfluss von Alkohol und Drogen.» Der Türsteher beobachtet, wie Alexander D. M. auf die Gruppe zugeht und Stammgast Fabrizio C. in den Rücken boxt. «Opfer und Täter kannten sich nicht», sagt der Zeuge.
Der zweifache Familienvater stirbt im Spital
Mit Blaulicht schafft die Ambulanz den schwerverletzten Fabrizio C. (44) ins Civico-Spital nach Lugano TI. Doch der zweifacher Familienvater (seine Kinder sind 8 und 9 Jahre alt) verstirbt am Sonntag an den Folgen der Verletzung.
Gegen Alexander D. M. (21) wird nun wegen Totschlags ermittelt. Warum der Broker und Kampfsportler auf den Uhrenfabrik-Direktor aus Stabio TI eindrischt, steht in den Sternen. Gewalt und Prügel gehören für so manchen eben zum Ausgang. Auf seinem Facebook-Profil zeigt sich Alexander M. gern als Macho: Brutal, muskulös, mit schnellen Autos.
Norman Gobbi: «Nichts aus vergangenen Tragödien gelernt»
Entsetzt reagieren Gemeinde und Freundeskreis des Opfer. Fabrizio C. war bekannt. Er führte den Betrieb eines ortsansässigen Uhrenherstellers. Sogar Lega-Politiker Norman Gobbi (40) trauert um den Tessiner. Auf Facebook schreibt der Tessiner Justizdirektor heute: «Wir haben zusammen im Militär gearbeitet. Fabrizio gehört zum Katastrophenschutz. Ich bin bestürzt und möchte Fabrizios Familie mein tiefstes Beileid aussprechen.»
Gobbi fügt bitter hinzu, «wieder einmal verwandelt sich ein Abend zum Feiern in ein Drama, das eine ganze Gemeinschaft erschüttert. Hier wurde wieder aus vergangenen Tragödien nichts gelernt.»
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